Rezension

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Super Debütroman

Der Gott des Todes - Patrick Satters

Der Gott des Todes
von Patrick Satters

Erster Satz:

Der Tod kam stets zu früh.

 

Inhalt:

Der Todesengel Azur fühlt sich in seinem Dasein unwohl und wird von den Erinnerungen an seine geliebte Frau gequält. Also macht er sich auf den Weg zum Gott des Todes, um mit ihm zu wetten. Die erste Wette scheitert, doch Azur gibt nicht auf und wettet, dass der Gott des Todes es nicht schafft, Azur wieder zum Menschen zu machen.  Um dies zu wiederlegen, schenkt der Gott des Todes ihm ein menschliches Leben-genau das, was Azur die ganze Zeit erreichen wollte. Auf der Suche nach seiner Frau muss er viele Abenteuer bestehen, die ihm und seinem neuen Freund Numenez oft beinahe das Leben kosten, doch gelingt es Azur immer wieder, sich durch trickreiche Lösungen zu befreien. Nach und nach kommt er seinem großen Ziel näher. Dabei kommt aber auch immer mehr Licht in die Vergangenheit. Ist Azur wirklich der, der er zu sein glaubt?

 

Meine Meinung

Handlung:

Das erste Kapitel war einfach klasse! Azur, ein Todesengel, wettet mit dem Gott des Todes, um wieder ein Mensch zu werden und seine Geliebte zu finde. Diese ist seine einzige Erinnerung und zurück auf der Erde erlebt Azur viele Abenteuer. Diese sind sehr unterschiedlich und gefallen mir sehr gut, doch könnten sie etwas ausführlicher beschrieben sein. Außerdem sind es ein paar zu viele, manchmal sind sie auch etwas zu weit hergeholt und man bekommt teilweise das Gefühl, dass der Autor einfach noch eine kurze Fantasygeschichte ins Buch einbringen wollte, die nicht unbedingt hineinpasst. Sein Freund Numenez unterstützt ihn stets, obwohl Azur manchmal echt schräge und waghalsige Aktionen unternimmt. Dieses bedingungslose Vertrauen und Azurs Fähigkeit, immer die richtige Lösung oder einen Ausweg zu finden, finde ich sehr jedoch sehr unrealistisch. Wie Wicky hat er nach kurzem Nachdenken stets das Rätsel gelöst und kann so sein und Numenez Leben öfters retten;) Klar soll er ein Held sein, aber manchmal ist es einfach etwas übertrieben. Allerdings gefallen mir seine Wettideen sehr gut, bringen sie viel Witz und Humor ins Buch. Zum Ende hin fand ich es etwas verwirrend. Erst ist Azur tot, dann lebt er plötzlich wieder und ist unsterblich, um dann gleich wieder zu sterben-und dies auf 30 Seiten. Hier hätte mehr erklärt werden müssen.  Ebenso geht es mir mit Azurs Frau, die er sucht: Alles tut er nur für sie, doch oft wird sie vergessen und es rücken andere Dinge in den Vordergrund. Zwar ist Azur ein wohltätiger Held, die Grundidee rutscht aber dadurch oft in den Hintergrund, teilweise habe ich sie sogar ganz vergessen, so bedacht war ich darauf, einen Zusammenhang zwischen seinen Abenteuern zu erstellen und die Übersicht nicht zu verlieren.  Auch sollte ja laut Klappentext das Thema Selbstmord eine wichtige Rolle spielen, davon habe ich allerdings relativ wenig erfahren- nur, dass Azur sich selbst umgebracht hat und dass er deshalb zu einem Todesengel wurde. Dies war gleich im ersten Kapitel geklärt, nur zum Ende hin wurde das Thema noch mal aufgegriffen. Die Grundidee ist total neu und spitze, man hätte aber einfach mehr daraus machen müssen. Deshalb gibt es 4 von 5 Punkten.

 

Charaktere:

Azur ist mir wie gesagt manchmal etwas zu gutmütig, wohltätig und heldenhaft. Dass Einer stets alle Lösungen parat hat, ist höchst unwahrscheinlich und neben ihm geht Numenez sehr unter.  Azur ist mir zwar ganz sympathisch, realistisch war seine Person aber nicht.  Man fragt sich die ganze Zeit, wieso er sich umgebracht und zum Todesengel wurde, hatte er doch seine geliebte Frau. Auf die Lösung dieses Rätsels wäre ich nicht gekommen, seine Entscheidungen fand ich aber etwas merkwürdig. Wieso hat er z.B. seinem Feind so bedingungslos geglaubt? Insgesamt waren seine Handlungen meist sehr wunderlich und machten es mir schwer seine Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen. Über diese hätte ich gerne noch mehr erfahren.

Numenez ist sein neuer Freund und läuft ihm meistens hinterher wie ein Schoßhündchen. Dies war höchst unrealistisch, zumal Numenez wirklich nicht dumm ist und Azur sich und Numenez oft genug in Lebensgefahr gebracht hat. Zwar hat er sie auch immer wieder befreit, trotzdem fand ich Numenez Vertrauen etwas fragwürdig. Zudem widerspricht er sich oft in seinen Worten und Taten. Erst sagt er, dass er aus Angst vor den Monstern auf keinen Fall schlafen kann, dann ruht er jedoch wie ein kleines Baby. Hätte er mehr eigenständige Handlungen ausgeführt und Azur ab und zu mal widersprochen, wäre er mir vielleicht noch viel sympathischer gewesen.

Es treten viele weitere Charaktere auf, die Azur und Numenez auf ihren Abenteuern treffen, allerdingst waren es ein paar zu viele. Zwar waren sie meistens ganz gut beschrieben, aber irgendwann konnte ich die ganzen exotischen Namen nicht mehr auseinanderhalten oder habe sie verwechselt. Die Namen sind alle Anagramme, wie der Autor selbst gesagt hat, und während des Lesens konnte ich sogar teilweise die ursprünglichen Namen erraten. Dies ist ein sehr lustiger EffektJ

Das ist mit der Hauptgrund dafür, warum die Charaktere noch knappe 4 von 5 Punkten bekommenJ

 

Schreibstil:

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Mit ihm hatte ich gar keine Probleme. Volle 5 von 5 Punkten.

 

Cover:

Das Cover ist ok, aber nichts Besonderes. Durch das Rot sticht es ins Auge, wegen des Motives aber eher weniger. Dieses ist nicht wirklich gelungen, also gibt es nur 3 von 5 Punkten von mir.

 

Fazit:

Ein Buch mit einer super neuen Idee, das allerdings teilweise etwas viele Abenteuer und Charaktere beinhaltet. Sonst hat die Handlung mir sehr gut gefallen und so gebe ich 4 von 5 Punkten.