Rezension

super spannend

Desecration-Verletzung - J. F. Penn

Desecration-Verletzung
von J. F. Penn

Bewertet mit 5 Sternen

Schauplatz London. Detective Sergeant Jamie Brooke ermittelt mit ihrem Partner Detective Constable Alan Missinghall in einem brisanten Mordfall. Im Royal College of Surgeons wurde eine tote junge Frau gefunden, aufgeschnitten, die Gebärmutter entfernt. Neben ihr findet findet sich die Figur einer anatomischen Venus.
Am Abend zuvor fand eine Wohntätigkeitsveranstaltung in dem Gebäude statt, bei dem sowohl das Mordopfer Jenna sowie ihre Eltern, die Inhaber eines Pharmaunternehmens und Mitveranstalter der Gala, anwesend waren. Bei ihren Ermittlungen ergibt sich, dass Jenna gegen ihre Eltern vorgehen wollte, eine erste Spur führt zu Jennas Freund Rowan Day-Conti.

Gleich zu Anfang begleitet man als Leser Jamie bei einem Besuch ihrer Tochter Polly, die  in einem Sterbehospiz liegt. Sie ist gerade einmal 14 Jahre alt und leidet an einer degenerativen Erkrankung des motorischen Nervensystems, die sie ans Bett fesselt. Jamie und Polly kämpfen um jeden Tag, doch Pollys Zeit läuft ab. Pollys Vater ließ sich scheiden als die Krankheit diagnostiziert wurde, Jamie ist seitdem alleinerziehend und hat ein sehr inniges Verhältnis zu Polly. Ihr Leben spielt sich zwischen ihrer Arbeit und den Besuchen bei Polly ab, für eine Beziehung bleibt da nicht viel Zeit und hat sich bisher auch nicht ergeben. Jamie war mir gleich sympathisch, ich konnte mit ihr mitfühlen, ihre Ängste und Sorgen um ihre Tochter sehr gut nachvollziehen.

Die Ermittlungen gehen nur langsam voran, Rätsel gibt die kleine Figur der anatomischen Venus auf. Jamie wendet sich an Blake Daniel, der im Britischen Museum arbeitet und dort antike Objekte bewertet. Seine sensitiven Fähigkeiten, die mit einem Gegenstand verbundenen Gefühle wahrnehmen zu können, helfen ihm dabei. Er kann Jamie wertvolle Hinweise geben, die sie auf die Spur einer geheimen Organisation bringt.

Vorweg, das Buch ist definitiv nicht für Menschen mit schwachen Nerven. Es gibt einige wirklich harte Szenen, die mich an die Grenze des Ertragbaren gebracht haben. Wer damit keine Probleme hat sollte sich den Thriller aber nicht entgehen lassen, da die Story raffiniert und absolut spannend ist. Die Autorin führt uns z. B. ins Hunterian Museum, in dem eine Sammlung von Chirurgischen Stücken ausgestellt ist. Körperteile mit  Missbildungen, Föten und auch Tiere, alle haben gemeinsam dass sie missgebildet sind. Beim lesen beschleicht den Leser Gänsehaut, aber auch eine gewisse Faszination. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Story ist die Plastination, beim Besuch von Jennas Freund und der anschließenden Begutachtung seiner Stücke  sind starke Nerven gefragt. Jamies Privatleben spielt in diesem Fall eine große Rolle, als diese Wendung kam war ich zwar nicht so überrascht, aber ab hier überschlagen sich die Ereignisse und sind super spannend. Das Ende ist ein genialer Showdown der es in sich hat.

Fazit: Gelungener Auftakt einer Reihe, die ich definitiv weiter lesen werde. Interessante Charaktere, Spannung und Thrill. Ich bin begeistert und werde das Buch weiter empfehlen.