Rezension

Tabuthema Fehlgeburten

Mutter ohne Kind -

Mutter ohne Kind
von Eva Lindner

Bewertet mit 5 Sternen

Als Eva Lindner in der sechzehnten Schwangerschaftswoche ihr Kind verliert, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg. Doch sie findet heraus, dass schätzungsweise jede dritte schwangere Frau eine Fehlgeburt erlebt: eine hohe Zahl, die überrascht, da kaum darüber gesprochen wird. Die Frauen bleiben mit all ihren Gefühlen allein, mit der Trauer und den Schuldgefühlen. Fehlgeburten zählen zu den letzten Tabus unserer Gesellschaft. 

Eva Lindner möchte dies ändern. Sie recherchiert, wie Frauen mit Fehlgeburten umgehen, wie sich die Medizin der Frauen annimmt, wie Fehlgeburten in anderen Ländern gehandhabt werden und dadurch Frauen diskriminiert werden. Sie zeigt auf, was sich ändern muss. Fallbeispiele veranschaulichen die verschiedenen Aspekte ihrer Recherchen. Eingestreut sind immer wieder ihre Gedanken zu ihrer eigenen Fehlgeburt, man erkennt dabei ihre eigene Betroffenheit. Und als Frau fühle ich nicht nur ihre Betroffenheit, ich merke, dass mich dieses Thema nicht kalt lassen kann. 

Dieses gut recherchierte, sachlich fundierte Buch empfehle ich unbedingt weiter an alle Sterneneltern sowie alle indirekt Betroffenen. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.