Rezension

Teil 1 der Glasgow-Trilogie

Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter - Malcolm Mackay

Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter
von Malcolm Mackay

„Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter“ ist der Auftakt der einer Trilogie des schottischen Autors Malcolm Mackay und wurde mit dem „Scottish crime book of the year Award“ ausgezeichnet. Der Autor lebt in Stornoway, einer Achttausend-Seelen-Gemeinde auf den Äußeren Hebriden, hat sich aber mit Glasgow als Handlungsort die größte Stadt Schottlands ausgesucht.

Die Rahmenbedingungen der Handlung sind von Beginn an bekannt: Da ist Calum MacLean, ein Einzelgänger und freischaffender Auftragskiller, dann gibt es den Gangsterboss Peter Jamieson, der sich anschickt, die Unterwelt Glasgows aufzumischen und die Pfründe neu zu verteilen. Dabei ist ihm besagter Lewis Winter im Weg, denn obwohl dieser nur ein kleiner Drogendealer ist, hat er doch offenbar mächtige Beschützer, denn wie könnte er sich sonst trauen, die Grenzen seines Reviers zu verletzen? Und da Jamiesons etatmäßiger Killer krankheitshalber ausgefallen ist, kontaktiert er MacLean und beauftragt ihn mit der Ermordung von Lewis Winter.

Der Thriller gliedert sich in zwei Teile: zum einen beschreibt MacKay detailliert die Vorbereitungen, die Calum MacLean trifft, um sein Zielobjekt ins Jenseits zu befördern, wobei er dem Leser fast das Gefühl vermittelt, an der Operation beteiligt zu sein. Zum anderen folgen im zweiten Teil die Ermittlungen der Polizei, allen voran Detective Inspector Michael Fisher, der sich zwar in den Fall verbeißt, aber keine brauchbare Resultate aufweisen kann.

Zusammengehalten wird der Plot nicht nur von den Beschreibungen der Glasgower Unterwelt samt ihrer zahlreichen Ganoven, sondern auch von den Bemühungen Peter Jamiesons, sein eigenes Imperium zu errichten und von den Widrigkeiten, die dabei seinen Weg kreuzen.

Das Tempo ist von Beginn an hoch, was recht erstaunlich ist, nehmen doch die Reflexionen der Personen und die Kommentare des Erzählers zu den Handlungen einen breiten Raum in diesem Thriller ein, was allerdings durch die kurzen Kapitel und Sätze wiederum relativiert wird. MacKay schreibt trocken und schnörkellos, unaufgeregt und überlegt - so, wie seine Figuren agieren, die allesamt dem Profilager zuzurechnen sind.

Teil 2 „How a gunman says goodbye“und Teil 3 „The sudden arrival of violence“ der Glasgow-Trilogie liegen bereits im Original vor und werden hoffentlich auch bald in der deutschen Übersetzung erscheinen.