Rezension

Teuflischer als der Gehörnte selber: Johannes Cabal...

Johannes Cabal, Seelenfänger - Jonathan L. Howard

Johannes Cabal, Seelenfänger
von Jonathan L. Howard

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Der Nekromant Johannes Cabal marschiert geradewegs in die Hölle. Er will seinen Deal mit dem Teufel rückgängig machen. Dem gab er seine Seele, um seine Forschungen als Totenbeschwörer voranzutreiben. Cabals Erkenntnisse sind nun ausreichend, doch das Leben ohne Seele taugt ihm nichts. Der Teufel mag Wetten, also bietet er dem Nekromanten eine an: er bekommt seine Seele wieder, wenn er ihm dafür innerhalb eines Jahres einhundert andere Seelen besorgt! Als Hilfsmittel bekommt Cabal dafür einen heruntergekommenen Wanderzirkus, mit dem er Menschen anlocken kann. Cabal peppt den Zirkus auf, besorgt sich reichlich untotes Personal und tritt seine beeindruckende Reise durch die Provinzen an, um die Wette zu gewinnen. Doch der Teufel ist für seine Hinterhältigkeit bekannt ...

Meinung:

'Was ist das denn?' dachte ich nach den ersten Seiten dieses Romans. Diese strotzten nur vor Sarkasmus, Ironie und Witz! Der britische Autor Jonathan L. Howard hat mit der Hauptperson Johannes Cabal, eine egozentrische und dementsprechend rücksichtslose Charaktere geschaffen, die diabolischer wirkt als der Teufel persönlich! Solche Figuren kommen zumeist selten sympathisch rüber - Cabal tut es aber auf seine Art und Weise irgendwie! Der Nekromant weiß einfach, was er will - und zieht dies unbarmherzig durch! Der Leser erlebt so die Reise mit seinem Zirkus und all den dort arbeitenden morbiden sowie ulkig-komischen Gestalten. Howard geht dabei sehr zielbewusst zu Werke und jedes Kapitel weist andersartige Reize auf. Ob es nun dieser 'ewige Garten' ist, in dem Cabal sogar detektivische Eigenschaften a la Sherlock Holmes beweist oder das Duell mit dem Konkurrenz-Wanderzirkus ist; man fliegt genüsslich grinsend über die Seiten des Romans. Und der Autor scheut auch nicht, die Cthulhu-Welt des H.P. Lovecraft sympatisch auf die Schippe zu nehmen. Dazu sind solche Kapitel wie der Schulaufsatz des jungen Besuchers von Cabals' Wanderzirkus eine freudige Abweichung der Norm. Ich muss sagen, dass ich dieses Buch mit jeder Seite mehr genossen habe und freue mich schon auf die beiden Folgebände der Cabal-Trilogie. Und wer die Welt der Phantastik und es Horrors nicht immer allzu ernst nimmt, der kann 'Johannes Cabal: Seelenfänger' ebenfalls furchtlos zur Hand nehmen und sich feine Lesestunden bereiten!

Fazit:

Eine düster-witzige Story, die den Leser auf besondere Art fesselt! 4 Sterne