Rezension

Tiefe Einblicke in die Seele einer Verurteilten

Code Name Verity -

Code Name Verity
von Elizabeth E. Wein

Bewertet mit 5 Sternen

Cover und Gestaltung:

Zwei rote Fahrräder lehnen unschuldig an einer Steinmauer.

Thema und die Geschichte:

Die jungen Mädchen beginnen ganz harmlos und unbedarft ihren Lebensweg im schottischen Stockport. Die Enkelin des Motorrad-Händlers am Ort, begegnet Julia Stuart, erst später während einer unheilschwangeren Nacht. Julie verkörpert all das, was die Gestapo verabscheut.
Freundin Beryl arbeitet zeitweise in der Baumwoll-Spinnerei, Ladderal. Margaret schraubt an ihrer Silent Superb herum. Dympna entfacht aller Begeisterung für die Luftfahrt. Eine Idylle.
Auf Seite 72 schildert Julia den Beginn ihrer tiefen Verbundenheit zu Margaret. Sie ist gerade aus der Schweizer Schule zurückgekehrt.

Das Buch ist zwei große Abschnitte: Teil I: "Verity" und Teil II: "Kittyhawk" unterteilt.

Schreibstil:

Meisterhaft gelungen ist der Schreibstil des erzwungenen "Geständnisses" von Julia. Damit startet und endet die Geschichte. Man kann den Wahrheitsgehalt bis zuletzt schwer entschlüsseln.

die Figuren:

Engel, undurchsichtige Chemikerin
Etienne Thibaut, Assistent von v.L.
Amadeus von Linden, eigentlich Rektor und selbst Vater einer Tochter
Beryl, Freundin von Margaret
Jamie, Julias Lieblingsbruder
Familie Thibaut
Dympna, wohlhabende Pilotin, sie besitzt zwei Privatflugzeuge
Paul, Résistance, Frauenversteher

authentisch:

Die Hauptfiguren sind Julia Stuart und Margaret Bankott. Zwei starke Frauen, die den widrigen Umständen leider letztendlich kein Schnippchen schlagen können.

Darum ist das Buch interessant:

Die Kraft tiefer Gefühle wird perfekt dargestellt. Märtyrertod und menschliche Abgründe sind Thema.
Leider steht der Kraft der Liebe, hier zerstörerische Brutalität und unmenschliche Grausamkeit gegenüber.

die Autorin:

Hat selbst eine Pilotenlizenz, lebte in den USA, GB, Jamaika, schließlich in Schottland

andere Werke:

- White Eagles & Firewings (2020)
- American Wings (2024)

die Übersetzerin:

Petra Koob-Pawis, Studium in Würzburg, Manchester, Anglistik, Germanistik, arbeitete an der Universität, ist seit 1987 als Übersetzerin tätig. Sie wohnt in der Nähe von München. Wenn sie gerade nicht übersetzt, lebt sie wild und gefährlich, indem sie Museen durchstreift, Vögel beobachtet ihren Kater davon abhält, sämtliche Möbel zu ruinieren :).

Meinung:

Qualvoll wird die Passage geschildert, als die Mädchen getrennt werden. Der Höhepunkt der Storyline ist schier unerträglich. Beide Frauen leiden unter der Trennung voneinander, befinden sich in einer völlig fremden Umgebung. Sie suchen nacheinander. Das Ende ist beinahe surreal und verstörend.
Am Ende gibt es einige Briefe der Überlebenden, die sich gegenseitig Trost spenden.

Kommentare

Amaryllis 2 kommentierte am 26. März 2024 um 07:01

Freundschaft zu einer Zeit in der sich Gesellschaftsgrenzen öffneten