Rezension

Tod eines Piloten

Mord im Cockpit -

Mord im Cockpit
von Wolf Heichele

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ihre Mercedes – Benz – Motoren sind achtzig Jahre alt, Enzo, aber sie klingen noch immer wie neu. Als ob sie nie gelaufen werden...“

 

Enzo soll eine Messerschmitt von Italien nach Montenegro überführen. Der Mechaniker Augosto hat die Maschine auf Herz und Nieren geprüft. Von ihm stammt das obige Zitat. Wenige Minuten später aber stürzt das Flugzeug unweit des Flughafens ab. Der Pilot ist tot.

Der Fall landet bei Commissario Montebello.

Der Autor hat einen stammenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.

Der Schriftstil passt zum Genre. Detailgenau beschreibt der Autor das Vorgehen des Teams.

Franco di Grasso stellt Montebello die neue Mitarbeiterin Alessandro Zarro vor. Der erste Eindruck klingt so:

 

„...Vor ihm stand eine Frau Ende dreißig, athletisch gebaut und von beachtlicher Körpergröße...“

 

Montebello soll sie einarbeiten. Auf der Fahrt zum Ort des Flugzeugabsturzes erfahre ich eine Menge aus dem Privatleben der Ermittler. Montebello gibt Alessandro auch die ersten Ratschläge:

 

„...Folgen Sie lieber Ihren eigenen Instinkten. Diese sind elementar in unserem Beruf .Versuchen Sie immer, frei und unvoreingenommen zu urteilen...“

 

Natürlich könnte es sich beim Absturz um einen Pilotenfehler oder eine Unachtsamkeit des Mechanikers handeln. Der fällt nicht nur durch seinen Alkoholkonsum, sondern auch durch seine ewiggestrigen Ansichten unangenehm auf.

Dann aber stellt sich heraus, dass es definitiv Mord war. Akribisch werden die möglichen vier Täter unter die Lupe genommen. Keiner ist unbescholten. Jeder hätte ein Motiv oder hat schon aus der Vergangenheit Dreck am Stecken.

Gekonnt werden die entsprechenden Verhöre geführt. Montebello weiß, warum er Alessandra obigen Ratschlag gegeben hat. Ihm ist nur eine Kleinigkeit aufgefallen, doch die führt zielstrebig zur Lösung des Falles. Im Beisein von di Grasso und Alessandra lässt Montebella die Tatverdächtigen wissen, wo ihre möglichen Motive liegen könnten. Da überführt er logisch den Schuldigen.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Hier wird viel Wert auf gute Ermittlungsarbeit, eine positive Atmosphäre im Team, aber auch besondere persönliche Fähigkeiten gelegt. Das Privatleben der Protagonisten wird gekonnt eingebunden, sodass sie ein Gesicht bekommen, das nicht nur von Arbeit geprägt ist.