Rezension

Tolle Idee, besonderer Schreibstil, aber inhaltlich nicht überzeugend

Der Mephisto-Deal - Kaja Bergmann

Der Mephisto-Deal
von Kaja Bergmann

Bewertet mit 1 Sternen

Eine tolle Idee, ein besonderer Schreibstil – aber inhaltlich hat das Buch leider nicht halten können, was der Klappentext versprochen hat.

Das Buch ist hauptsächlich in der Ich-Perspektive des Protagonisten Finn in einer locker flockigen Jugendsprache geschrieben. Dieser sitzt mit 7 weiteren Schülern an einem Wochenende in der Schule, um Stoff für das Abitur nachzuholen. Nacheinander stellt er dem Leser seine Mitschüler vor und darunter finden wir auch Sonja, die Freundin von Gabriel. Ich finde diese Verbindung zum vorherigen Roman von Bergmann ziemlich überflüssig, zumal weder Sonja hier eine große Rolle spielt, noch Gabriel irgendetwas mit diesem Roman zu tun hat.

Die Idee der Geschichte fand ich grandios: die Parallele zwischen dem Kursthema Mephisto/Faust – also dem Pakt mit dem Teufel – und der Stuation in dem sich die Schüler nun befinden: unterschreiben und das eigene Leben retten und dabei den Tod der anderen Schüler in Kauf nehmen? Passend dazu auch der Aufbau des Buches in 5 Akte.
Ich war also äußerst gespannt darauf, wie die einzelnen Schüler auf diese doch sehr extreme Situation reagieren werden. Der Anfang war auch noch sehr vielversprechend, aber es kommen recht bald sehr unlogische und unrealistische Situationen, die die Geschichte leider sehr unglaubwürdig machen. Gerade zum Ende hin mußte ich nur noch mit dem Kopf schütteln, weil die Reaktionen der Schüler – und vor allem der Lehrerin, die zwar körperlich anwesend ist, aber in den zwei Stunden eigentlich gar nichts macht – zum Großteil einfach nur daneben sind.

Auf den letzten 20 Seiten kommt es dann zum Showdown. Es wird zwar aufgeklärt wer und warum er das Ganze inszeniert hat, aber es sind so viele Ungereimtheiten, es paßt einfach zu vieles nicht und das Ende… ja das Ende hat mich in der Tat sprachlos zurück gelassen. Ich hätte wohl noch zwei Sterne gegeben, weil mir die Grundidee der Geschichte und die Art des Schreibens der Autorin schon gefällt, aber die Geschichte hört einfach auf. Zu viele Fragen lassen mich als Leserin mehr als unbefriedigt zurück.

Auf Seite 20 wendet sich Finn direkt an den Leser und teilt diesem mit, daß er nicht böse ist, falls der Leser die stereotype Vorstellung der Charaktere in einer negativen Amazon-Kritik erwähnt.
“…die Handlung ist gandenlos unlogisch und realitätsfern…” – leider muss ich das genauso unterschreiben