Rezension

Tolle Idee - Schlechte Umsetzung

Linkshänderland - Lara De Simone

Linkshänderland
von Lara De Simone

Bewertet mit 1 Sternen

Mein zweites ICH - Leben in einer virtuellen Welt

Um sich ins Linkshänderland einloggen zu können muss man Linkshänder sein. Man braucht dazu keinen Computer sondern nur den innigen Wunsch ins Linkshänderland, kurz LHL zu kommen. Mithilfe von zwei Chips im Gehirn kommt man dann in eine zweite Welt. Linkshänder haben praktisch zwei Leben.

Trix ist auch ein Linkshänder und hat somit Zugriff zum Linkshänderland, dort baut sie sich eine zweite Identität auf und wird genauso wie ihr Mentor Liam zur Spionin. Ein Auftrag schickt sie zu den „Abtrünnigen“, eine Gruppe von Leuten die gegen den Staat des LHL rebellieren. Trix und Liam sollen eine verschollene Spionin ausfindig machen und sich für diesen Auftrag undercover bei den „Abtrünnigen“ einschleusen.

 

Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr schwer. Es gab sehr wenig Infos über das LHL und ich war durchwegs verwirrt. Das Lesen machte mir gar keinen Spaß da ich nur so auf der Geschichte dahin schwamm, erst viel zu spät erfuhr man mehr darüber. Somit waren die ersten Seiten für mich sehr anstrengend, die Fragen häuften sich und ich bekam viel zu wenig Antworten.

 

Leider ging es auch danach nicht bergauf. Der Schreibstil ist überhaupt nicht fesselnd, hat mich stellenweise verwirrt und manchmal kam es mir vor als wollte die Autorin durch Stilmittel beeindrucken so zahlreich wie sie verwendet wurden. Es gibt viele Beistriche, Worteinschübe und viel zu unklare Absätze. Oftmals war ich verwirrt und musste mehr als ein paar Mal Sätze oder ganze Textstellen nochmal lesen. Den roten Faden konnte ich nie so recht erkennen, ich hatte keinen Plan worauf das Buch hinausläuft und auch die spannenden Momente fehlten mir einfach.

 

Die Protagonistin Trix war mir furchtbar unsympatisch. Sie ist ein Wechselbad der Gefühle. Manchmal finde ich sie sehr nett und plötzlich ist sie aus keinem ersichtlichen Grund auf 180 und mega zickig. Ich hatte immer wieder das Gefühl die Autorin konnte sich nicht so recht festlegen welche Charaktereigenschaften sie Trix zuweisen sollte.

 

Liam dagegen fand ich sehr gut, leider blieb der Protagonist der so gute Voraussetzungen hatte sehr durchsichtig. Er kam zwar oft vor und nahm im Buch auch viel Platz ein, aber ich habe immer noch das Gefühl das Liam eher ein Nebencharakter ist weil ich ihn viel zu wenig kenne. Er ist eher der ruhige, gut durchdachte Typ und somit das genaue Gegenteil von Trix.

 

Das Buch hat mich immer sehr auf Distanz gehalten, ich hab zu keinem der Protagonisten eine nähere Verbindung gehabt. Mich hat die ganze Story völlig kalt gelassen. Was ich unglaublich schade finde, da ich die Idee richtig toll finde. Doch die Umsetzung hat einfach nicht so ganz funktioniert. Für mich war das lesen richtig anstrengend und teilweise hat mich das Buch auch richtig genervt. Ich habe viel Hoffnung in das Ende gesetzt, aber auch das war weder spannend noch fesselnd.

 

Fazit: Eine gute Idee wird durch eine schlechte Umsetzung zerstört. Das Lesen fiel mir sehr schwer, ich hab mich wirklich immer antreiben müssen um weiter zu lesen und ich hatte überhaupt keinen Spaß. ‚Linkshänderland‘ hat mich durchwegs enttäuscht und ich kann den Reihenauftakt leider niemandem empfehlen.