Rezension

Toller Band der Steirerkrimireihe

Steirerquell - Claudia Rossbacher

Steirerquell
von Claudia Rossbacher

Bewertet mit 4 Sternen

"Steirerquell" ist der achte Band der Regionalkrimireihe von Claudia Rossbacher, die in der Steiermark spielt und sich um die Ermittlerin Sandra Mohr vom LKA in Graz dreht. Dieser Band erschien am 07.02.2018 im Gmeiner Verlag.

LKA-Ermittlerin Sandra Mohr ist durch ihren Beruf einiges gewohnt, doch als ihre Freundin Andrea sie am Handy um Hilfe anfleht, ist sie erst einmal völlig schockiert. Gemeinsam mit ihrem Vorgesetzten Sascha Bergmann startet sie die Suche und beginnt zu ermitteln. Die erste Anlaufstelle ist ein Wellness-Hotel, dort wollte sich Andrea ein Wochenende in der Thermenlandschaft vergnügen. Kurz darauf wird eine verkohlte Frauenleiche gefunden, Sandra befürchtet das Schlimmste.

Regionalkrimis lese ich immer gern und mit dem sympathischen Duo Sandra und Sascha bin ich der Handlung gern gefolgt und habe sie bei diesem sehr persönlichen Fall begleitet.

Im Laufe der Ermittlungen gelangen einige Geheimnisse an die Oberfläche, die Sandra durchaus so nicht erwartet hätte, obwohl ihr bewusst war, dass ihre Freundin Andrea eine Vorliebe für verheiratete Männer hat. Es ist ein sehr emotionaler Fall, die persönliche Betroffenheit von Sandra und die Sorge um ihre Freundin springen regelrecht auf den Leser über. Es wird schwierig, weil Sandra professionelles Arbeiten über ihre persönliche Befangenheit stellen muss. Doch das gelingt ihr recht gut.

Gleichzeitig sorgen Einblicke in Andreas Gefangenschaft für dramatische Momente, man kann ihrer scheinbar ausweglosen Situation nur tatenlos zusehen. Können Sandra und Sascha sie aus den Händen dieses Psychopathen befreien oder wird Andrea als Brandopfer enden?

 

Im Verlauf der Handlung zeichnen sich einige Verdächtige ab, doch man tappt im Dunkeln, weil man das Motiv des Täters nicht fassen kann. Auch Sandra und Sascha stochern recht lange ziemlich erfolglos nach einer hilfreichen Spur. Allerdings sind ihre Ermittlungen durch ihre persönlichen Wortspielchen und Neckereien auch sehr unterhaltsam zu lesen. 

Dieses Mal erfährt man auch von Sascha Bergmann einige Neuigkeiten aus seinem Privatleben, die ihn in einem besonderen Licht erscheinen lassen. Er ist doch mehr Herzensmensch, als man es bisher vermuten konnte.

Claudia Rossbacher stellt ihren Krimi wieder mit lokalen Besonderheiten detailreich vor die Kulisse der Steiermark und man kann sich die Gegend gut vorstellen. Dieses Mal zeigt sie das Thermenland genauer. Einige österreichische Begriffe sorgen zusätzlich für Lokalkolorit, sie werden in einem Glossar am Ende des Buches näher erklärt.  

 

Der Krimi zeigt alltägliche Ermittlerarbeit, unwillige Zeugen und lässt durch einige private Einblicke reichlich Spannung und Unterhaltung zu. Aber am meisten konnten mich die Einschübe von Andreas "Behandlung" fesseln, dort liegen die Nerven durch die Ungewissheit förmlich blank.

Nur das Ende wird dann allerdings recht unspektakulär und schnell abgehandelt und wirkt damit nicht sehr überzeugend. 

 

Insgesamt hat mich dieser Steirerkrimi gut und spannend und mit einem genauen Blick auf die Gegend unterhalten. Auch die Weiterentweicklung der Ermittler hat dazu beigetragen.