Rezension

Toller historischer Roman - trotz irreführendem Titel

Die Australierin - Ulrike Renk

Die Australierin
von Ulrike Renk

Bewertet mit 5 Sternen

Der Titel des historischen Romanes "Die Australierin" ist etwas irreführend. Nach Australien gelangt man erst nach 400 Seiten. Dem Inhalt tut das aber keinen Abbruch. Das Buch beruht auf einer wahren Geschichte.

Ganz im Gegenteil. Die Geschichte von Emilia (und später noch etwas von ihren Erben) ist sehr interessant. Man lernt sie als junges Mädel kennen und begleitet sie, bis sie mehrfache Großmutter ist. Emilia Bregartner ist ein wunderbarer Charakter, die in jungen Jahren durchaus etwas erlebt, aber dann sehr behütet aufwächst. Und sich zum Missfallen ihrer Tante und ihres Onkels in einen Kapitän verliebt. Für uns Leser und für Emma - der Spitzname von Emilia - sicherlich aber ein Glück. Denn Carl Lessing (ja, ein Verwandter von DEM Lessing) ist ein wunderbarer Mensch und gemeinsam erleben die beiden viele Abenteuer.

Die Geschichte ist wunderbar erzählt. Der Stil ist fließend und eingängig und man wird mit der Geschichte mitgetragen und kann wunderbar eintauchen. Es liest sich sehr schön und macht viel Spaß, Emilia auf ihrem Weg zu begleiten.

Emma hat wunderbare Eigenschaften. Am meisten bewundere ich, dass sie aus jeder Situation sich die guten Sachen rauspickt und das beste draus macht - sie nimmt sowohl die negativen als auch die positiven Dinge wahr und macht etwas drauf. Eine tolle Einstellung, die mir gut gefallen hat.

Das Leben auf See aber auch später in Australien ist anschaulich beschrieben und birgt viele Wunder. Man kann lachen und weinen und viel erleben auf diesem Weg. Es ist ein wunderbares Buch und ich hoffe, noch mehr von dieser Familie erfahren zu können - vielleicht wird es ja noch eine Art "Fortsetzung" geben. Das wäre wirklich schön!