Rezension

Toller und intensiver Abschluss

Das Bernstein-Teleskop - Philip Pullman

Das Bernstein-Teleskop
von Philip Pullman

Bewertet mit 4 Sternen

Die Covergestaltung:

Auf diesem Cover blickt man in die Augen von Will und im Vordergrund soll wohl sein Dämon sein. Zwar finde ich dieses Buch durchaus gelungen, allerdings muss ich sagen dass es zum Inhalt nicht so bedeutend passt. Will´s Dämon kommt diesbezüglich einfach viel zu wenig vor.

Hier wäre ein Bild von der Unterwelt, Will und Lyra oder einer Schlacht am passendensten gewesen.

Dennoch ein schön gestaltetes Cover.

Meine Meinung:

Nun bin ich also tatsächlich beim letzten Band angelangt, welcher insgesamt schon wesentlich mehr Seiten beinhaltet. Das hat mir zu Beginn gleich mal aufgezeigt, dass hier wohl eine ganze Menge passieren würde.

Der Schreibstil des Autors hat sich nicht verändert und ist immernoch flüssig zu lesen. Allerdings muss ich sagen, dass man auch immer noch seine Konzentration beisammen halten sollte, wenn man der Geschichte folgen möchte.

In dieser Geschichte dreht sich zu Beginn alles um die Suche nach Lyra. Diese wurde von ihrer Mutter entführt und Will macht sich daran diese wiederzufinden. Auf seinem Weg trifft er neue Gefährten und Freunde, nämlich zwei Geister die ihm bei seiner „Reise“ helfen möchten.

Auf einer anderen Zeitebene begibt sich Mary – eine Physikerin aus Will´s Welt, die im zweiten Band schon einmal eine Rolle spielte – in eine Welt, in der sie ganz neue Wesen kennenlernt. Sie lässt sich vorerst hier nieder und lernt viel über die Gegend, die Wesen und übe sich selber.

Zu Beginn des Buches ist alles sehr ruhig gehalten, es werden Reisen angetreten und viele Informationen gefunden. Man trifft alte Bekannte wie den Bären Iorek und neue wie Tialys und Salmakia, bei denen man erst zum Schluss erkennt ob sie Freund oder Feind sind.

Auch wird der alles entscheidene Kampf stattfinden, welcher im zweiten Band schon angesprochen wurde. Auch der Staub wird endlich aufgeklärt.

Der Schluss des Buches ist sehr traurig...es wird eine kleine Liebesgeschichte mit eingebaut, die sich schon im gesamten Buch so langsam andeutet, aber nie wirklich aufgegriffen wird. Ich dachte schon, dass es noch ignoriert wurde aber nun zum Schluss ein erstmal tolles Happy End bringt. Wenn es doch nur bei diesem bleiben würde, aber wirklich erwartet habe ich es bei dieser Trilogie auch nicht. Vom jungen „Liebespaar“ wird etwas verlangt, was auch mich unheimlich traurig gemacht hat.

Leider ging es nicht anders, was ich persönlich sehr schade fand. Dennoch hat dieser Abschluss, die Geschichte einfach perfekt abgerundet!

Auch in diesem Band lernt man wieder neue Welten kennen, wie die Unterwelt, die Welt der Mulefa, das Kampfgebiet von Lord Asriel und andere. Es ist wahnsinn, was sich hier Philip Pullman hat ausgedacht. Die Beschreibung der Welten und der neuen Figuren und Wesen war wieder einmal hervorragend, Gerade die Unterwelt bzw. Totenwelt ist hervorragend aufgezeigt worden. Hier hat er einiges ins Leben gerufen, dass zu erst Angst gemacht hat aber gleichzeitig auch fesselnd war. Eine tolle Beschreibung!

In diesem Buch wechselt man zwischen den Figuren und ich muss sagen, dass es trotz der Personen- und Gegenspringerei man sehr gut zurecht kommt und dem ganzen flüssig folgen kann. Dennoch muss ich sagen, dass der Start des Buches etwas zu ruhig verlaufen ist. Nicht dass es immer aktion braucht, doch irgendwie hat mir ein bisschen das fesselnde gefehlt. Ab dem Zeitpunkt, in welchem Lyra und Will wieder vereint sind merkt man sofort dass das Buch wieder fahrt aufnimmt und man regelrecht durch die Seiten gezogen wird.

Auch in diesem Band zeigt Philip Pullman wieder seine unerschöpfliche Fantasie auf, denn es werden so viele toll ausgebaut Welten und Wesen geschaffen dass man beim Lesen eigentlich nur staunen kann. In diesem Band auch total interessant ist die Welt der Mulefa, hier erfährt man mal komplett eine Entwicklung der Welt, was ich persönlich total interessant empfand gerade weil es so genau beschrieben wurde.

Zum Schluss muss ich sagen, dass dieses Buch definitiv 4 Sterne und diese komplette Trilogie 5 Sterne verdient hat. Hier durfte ich eine berauschende, fesselnde, fantasievolle und beeindruckende Geschichte erleben. Die Geschichte hat mich mitten rein gezogen, hat mich bis ins Detail aufgeklärt und einfach nur unheimlich begeistert.

Wer dieses Trilogie noch nicht kennt, sollte dies ganz schnell ändern und einen Blick hineinwerfen. Ihr werdet sehen, die Fesselung an das Buch kommt sehr schnell. *g*