Rezension

tolles Kinderbuch

Zwillingschaos hoch zwei - Andreas Schlüter, Irene Margil

Zwillingschaos hoch zwei
von Andreas Schlüter Irene Margil

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Wendebuch enthält zwei Bücher in einem: Das von Malte und das von seiner Zwillingsschwester Julie.

Buchbeschreibung Malte: Malte, 10 Jahre alt, liebt sein Mountainbike genauso sehr wie Abenteuer, aber am liebsten macht er sich über seine Zwillingsschwester lustig. Gerade ist die Familie umgezogen, da gibt es natürlich viel zu berichten: über Außerirdische, eine Schatzsuche, die Klassenfahrt ... und natürlich die nervigen Mädchen!

Buchbeschreibung Julie: Julie, 10 Jahre alt, ist eine Pferdenärrin - umso besser, dass sie nach dem Familienumzug Sarah kennenlernt, deren Mutter einen Reitstall hat. Aber Julie hat noch ein zweites Hobby: Sie will eine eigene Schülerzeitung herausbringen. Die besten (und peinlichsten) Geschichten dafür liefert ihr nerviger Zwillingsbruder ...

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== Leseeindrücke: ==
 

Zuerst hatte mein Sohn Felipe (10 Jahre) das Cover, welches hier abgebildet ist gesehen: ,,Nein, Mama!" ,empörte er sich, ,, ein Mädchenbuch lese ich nicht!". Sogleich hatte ich ihm gezeigt, dass es sich hierbei um ein Wendebuch handelt: Zum einen das Buch der Julie, welches ihr Buch des Lebens wird (das habe ich dann gelesen), zum anderen Maltes Buch, welches in Email-Form verfasst ist und diese Emails sind an dessen Freunde Torben, Johannes, Kevin und Norman gerichtet sind. Malte ist mit seiner Zwillingsschwester und beiden Eltern von Freiburg in ein kleines Kaff nahe Hamburg gezogen und berichtet von Handy bzw. PC aus. Wen er hier kennenlernt (die neuen Nachbarn samt deren Kinder Sarah und Kurt) und wie er hier so lebt, über sein Zimmer, den Badesee mit direktem Zugang vom Haus usw.

Im übrigen haben wir auch ein kleines Wochenendhaus, ebenfalls mit direktem Zugang zu einem Weiher, mein Sohn konnte sich direkt mit Malte identifizieren. Ausserdem hat ihm die Schriebform prima gefallen (Bsp. "Geht´s noch!" oder "Hallo?" oder "Arschgeigen"). Vor einer jeden Nachricht, die Malte sendet, erkennt man an einem Symbol (auch an der Schrift), ob dieser es via Handy oder PC sendet. Auch Tag und Datum sind chronologisch erkennbar.

Malte ist uns beiden sehr sympathisch. Auch finden wir es prima, dass Abbildungen bzw. Skizzen von den Figuren im Buch erkennbar sind. Auf S. 12 erkannten wir sofort, dass es sich links um Malte handelt, weil er das "Plemplem-Zeichen" macht und Felipe bemerkte: "Das muss Malte sein, weil der seine Schwerster Julie nämlich plemplem findet."

Dieses Buch gefällt meinem Sohn prima, den Stil findet er sehr gut (erinnert ihn irgendwie an Gregs Tagebuch = Teil 5 heißt ja auch "Geht´s noch?") und er sitzt immer noch gerade neben mir und gaggert wegen dem >>Geht´s noch!" oder "Hallo?" oder "Arschgeigen"<<

Nach den ersten paar Kapiteln geht es nicht nur um den Umzug und das neu Einleben, sondern um eine abenteuerliche kleine Insel im Großensee, die Malte zusammen mit Björn, den er kennelernt erkundschaftet. Es geht um seine neuen Klassenkameraden, um Ausserirdische und inzwischen hat man als Leser das Gefühl selbst angesprochen zu werden mit Maltes Emails. 

Wie gesagt: Ich habe den Julie Part gelesen, mein Sohn mit mir zusammen den Malte-Part. Beide erleben ja in etwa dasselbe (den Heißluftballon zum Bsp.) nur eben aus anderen Blickwinkeln. Julie schreibt weniger Emails - ab und an eine kurze Email an Gritta - , dafür aber mehr Notizen, die sie für ihre Autobiografie niederschreibt. Diese Notizen sind "handschriftlich" verfasst, wohingegen die Emails in Druckbuchstaben erscheinen. Als sie mit Sarah auf dem Reiterhof ist, wussten wir dieses Wrlebnis auch bereits, da wir das bei Malte gelesen haben. Während Malte mit dem Mountainbike in die neue Schule fährt, fuhr Julie eben mit dem Bus... Während bei Malte einige lustige Skizzen uns zum Lachen brachten, sind bei Julie viel weniger Skizzen zu sehen. Insgesamt gefäät uns bis jetzt Maltes Blickwinkel und Erzählungen etwas besser, als die der Julie.

Julie hat halt weniger spannende Themen, über die sie schreibt (Schülerzeitung, Pferdereiten) , was wir nicht ganz so interessant fanden, wie die Maltes (Schatzsuche, Aliens). Schön, dass Malte in Björn einen neuen Freund gefunden hat, mit dem er zusammen mit dem Boot über den See zur Insel fahren kann. Dass sie durch ausgerechnet auf Kuchen-Kurt und dessen Erdkunde-Lehrer-Vater treffen, fand ich ganz witzig (Kurt mit heruntergelassenen Hosen). Überhaupt finde ich die Zeichnungen auch bei Malta viel viel interessanter: Wie Frau Ernst den Enzo anbrüllt, dass ihm die Backen davon wehen! Mein Sohn hat sich kaputt gelacht und überlegt, welcher Schüler wohl neben Enzo sitzt und so verduzt schaut. In Julies Autobiografie gibt es auch ein paar wenige Fotos, eher die der intellektuellen Art, aber die von Malte sind eindeutig die besseren!!

Wir haben dieses Buch sehr genossen, gerade diese Wendegeschichte ist wirklich toll für Geschwisterkinder. Malte finden wir cool und freuen uns schon riesig auf die Fortsetzung!!

 

 

by esposa1969