Rezension

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Tolles World Building und faszinierende Charaktere

Der Winter erwacht - C.L. Wilson

Der Winter erwacht
von C.L. Wilson

Bewertet mit 4 Sternen

"Der Winter erwacht" ist ein fesselnder, sehr gut beschriebener erster Teil einer Geschichte (auch wenn ich nicht ganz verstehe, wieso das englische Buch aufgeteilt wurde), der auf jeden Fall neugierig auf mehr macht. Das World Building ist großartig, die Protagonisten sympathisch und interessant und auch die anderen Figuren sind gut ausgearbeitet.

Chamsin und Wynter, die Protagonisten, sind auf den ersten Blick ziemlich verschieden - sie ist die unbeliebte, verstoßene Tochter des Sommers, in der Lage, das Wetter zu beeinflussen und ziemlich unabhängig; er wurde jung zum Herrscher, dürstet nach Rache und beherrscht die Kälte. Schnell zeigt sich aber, dass die beiden doch so einiges gemeinsam haben und natürlich stimmt die Chemie zwischen ihnen absolut, auch wenn keiner der beiden das wirklich wahrhaben will. Der Aufbau ihrer Beziehung gefällt mir bisher gut, obwohl ich natürlich hoffe, dass sie beide sich demnächst aussprechen und all die Missverständnisse, die entstehen, aus der Welt räumen werden.
Chamsin war mir von Anfang an sehr sympathisch und nach all dem, was sie durchstehen musste und muss, hat sie mir wirklich leid getan; sie ist eine starke junge Frau und lässt sich davon nicht unterkriegen, aber trotzdem habe ich mit ihr mitgelitten und mir für sie gewünscht, dass bessere Zeiten kommen werden. Auch Wynter ist mir ans Herz gewachsen; er wirkt auf den ersten Blick kalt, hart und unnahbar, ist aber trotzdem ein guter Mann, der einiges empfindet. Ich hoffe wirklich, dass für ihn alles gut ausgehen wird, im Moment sieht es ja nicht so aus...
Die zahlreichen Nebenfiguren sind ebenfalls gut ausgearbeitet; es gab definitiv einige Charaktere, die ich gerne erwürgt hätte und andere, die ich sehr gerne mag.

Wie bereits erwähnt ist das World Building toll; alles ist detailliert beschrieben und man will mehr über die Welt und die fremdartigen Elemente der Magie erfahren. Auch die Handlung an sich ist packend, sodass ich gar nicht aufhören wollte zu lesen und viel zu schnell fertig war, aber ich habe ja noch den zweiten Teil vor mir. Das einzige, was mir nicht gefallen hat, ist das Ende... das könnte sehr grausam werden. Ich vermute, dass Chamsin gerade eine Fehlgeburt hat... und da es wichtig für sie ist, einen Erben zu zeugen, habe ich die Befürchtung, dass sie danach nicht mehr in der Lage sein wird, ein Kind zu bekommen. Hoffentlich wird die Autorin nicht in diese Richtung gehen. Vom Verlag ist es aber geschickt gemacht, hier den Schnitt zu setzen, da man so unbedingt wissen will, wie es weitergeht.
Dieser erste Teil bekommt von mir 4 Sterne.