Rezension

Traurig und schön

Wir treffen uns im nächsten Kapitel -

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
von Tessa Bickers

Ich hab dieses Buch wirklich nicht weglegen können und in einem Zug durchgelesen. Das lag einerseits am sehr anschaulichen Schreibstil der Autorin und auch an der Handlung, die so gestrickt ist, dass man unbedingt mehr wissen möchte. Es lag aber auch an der düsteren Stimmung der depressiven Phase der Beiden. Denn Erin ist nach der Kündigung ihres Jobs und dem Tod ihrer besten Freundin vor drei Jahren auf der Sinnsuche. Einzig die Momente mit ihrem mysteriösen Buchfreund, der mit ihr über Buchränder kommuniziert hellen ihren Alltag auf. Auch James hat es nicht leicht. Dem großen Geld hinterherjagend, obwohl er seinen Job hasst, lebt er zur Hälfte in London - bis seine Familie ihn braucht und er zurück in seine Heimat geht, wo er mit vielen Vorwürfen und schlechten Erinnerungen konfrontiert wird. Ich fand den Plot der Geschichte wunderschön und gut umgesetzt. An manchen Stellen war mir die Stimmung fast zu düster und ich hätte beiden etwas mehr Mut gewünscht, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Alleine die Zeitabschnitte zwischen neuen Tatsachen und neuen Schritten empfand ich als herzzereißend. Etwas verwirrend empfand ich auch, wie mit der verstorbenen Freundin umgegangen wird durch die Gespräche der Hauptprotagonistin. Die Hauptprotagonistin wirkte für mich ebenso wie der männliche Hauptprotagonist nicht makellos. Sie hatten beide Ecken und Kanten, was das Buch umso eindrücklicher für mich machte. Sie wurden immer wieder auch mit ihren Makeln konfrontiert, an vielen Stellen empfand ich die Vorwürfe aber nicht unbedingt gerechtfertigt. Doch allein wie mich das alles beschäftigte, zeigt, dass dies kein Buch ist, über das man so schnell drüber liest. Es hinterlässt zumindest bei mir ziemlichen Eindruck und macht auch Lust, sich auf das eine oder andere literarische Werk einzulassen.