Rezension

Trotz Längen im Mittelteil ein guter Abschluss

Nevernight - Die Rache - Jay Kristoff

Nevernight - Die Rache
von Jay Kristoff

Bewertet mit 4 Sternen

Trotz Längen im Mittelteil ein guter Abschluss

 

Klappentext

„Die Großen Spiele enden mit dem kühnsten Mord in der Geschichte der itreyanischen Republik – nur leider erwischt es den falschen. Der Konsul Julius Scaeva überlebt das Attentat, und seine Macht im Staat ist nun beinahe grenzenlos. Genauso wie sein Hass auf Mia Corvere.

Gejagt von den Assassinen der Roten Kirche und den Soldaten der itreyanischen Republik bricht Mia zu ihrer letzten großen Reise auf, um das Geheimnis ihrer Herkunft zu lüften und herauszufinden, wie sie Scaeva besiegen kann. Doch sie muss sich beeilen, denn das nächste Wahrdunkel naht, und Nacht fällt über die Republik.“

 

Gestaltung

Interessant finde ich, dass die Cover mit jedem Band zunehmend dunkler werden und der Anteil an schwarz immer mehr zugenommen hat. Dies passt zur Entwicklung der Handlung und gerade dieser dritte Band sieht mit all den Schatten hinter der weiblichen Figur richtig unheimlich aus. Die ineinander verwundenen Schattierungen und teilweise zu entdeckenden roten Augen finde ich interessant, wobei es mir besonders gefällt wie sie Mia im Bildvordergrund betonen. Auch der rote Titel hebt sich gut von dem Schwarz ab.

 

Meine Meinung

Das Warten hat ein Ende. Endlich ist mit „Nevernight – Die Rache“ der letzte Band der Trilogie rund um die Auftragskillerin Mia Corvere erschienen. Beeindruckt hat mich der Autor Jay Kristoff dieses Mal besonders damit, wie er all die losen Fäden zusammengesurrt hat. Fragen und Rätsel aus den ersten beiden Bänden werden in „Die Rache“ beantwortet und aufgeklärt, sodass ich viele „Ahh“-Momente hatte, in denen mir ein Licht aufging. Dies hat beim Lesen wirklich Spaß gemacht, da einiges nun einen Sinn erhalten hat.

 

Auch fand ich es toll, dass es in diesem Band bereits am Anfang direkt mit überraschenden Wendungen und Enthüllungen losging. So war ich nach einer kurzen Einfindungszeit, die mir durch ein Personenregister erleichtert wurde, wieder schnell in der Geschichte drin. Mias Attentat auf den Konsul Julius Scaeva ist gescheitert, aber dennoch gibt sie ihre Rachepläne nicht auf. Auch die Verfolgung durch die Assassinen der Roten Kirche und die Soldaten der itreyanischen Republik halten sie nicht auf. Die Enthüllungen sorgen dabei für interessante Wendungen, die das Lesen spannend machen.

 

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich in diesem Band zwischendurch doch kleinere Längen beim Lesen verspürt habe. Ich musste häufiger eine kleine Lesepause machen und fühlte mich nicht ganz so gefesselt wie ich es vielleicht noch bei den beiden Vorgängerbänden gewesen bin. Ich denke dies lag vielleicht daran, dass manchmal einfach ein wenig die Luft raus war und bestimmte Szenen einfach trocken waren, weil nicht so viel passierte. Dafür überzeugte dann das letzte Drittel des Buches wieder mit einigen atemraubenden Geschehnissen, die unglaublich spannend waren.

 

Zum Glück wurde die Geschichte aber auch wieder durch den düsteren Humor des Autors aufgelockert, der sich beispielsweise in den Fußnoten in kleinen, witzigen Geschichtchen wiederfand. Außerdem war Protagonistin Mia für mich wieder ein kleines Highlight, denn obwohl sie eine Assassinin ist, hat sie ihr Mitgefühl bewahrt. Ja, sie kann kämpfen und schreckt auch nicht vor Mord zurück, aber sie hat auch viele Dinge, die ihr etwas bedeuten. Ich fand es toll, dass sie etwas gefunden hat, für das sie kämpfen möchte, auch wenn ihr Rachewunsch dennoch an erster Stelle steht…

 

Fazit

Obwohl „Nevernight – Die Rache“ für mein Empfinden im Mittelteil etwas zu langatmig war, hat mir dieser Abschlussband gut gefallen. Es war toll, wie Jay Kristoff die Fäden all der Bände der Trilogie zusammengezogen hat und wie er mit neuen Enthüllungen für Spannung sorgte. Auch mochte ich, dass ich durch diese Verzahnung viele erhellende Momente beim Lesen hatte durch die der Spaßfaktor enorm wurde, weil mir Zusammenhänge klar wurden und die Geschichte unglaublich komplex war.

Gute 4 von 5 Sternen!

 

Reihen-Infos

1. Nevernight – Die Prüfung

2. Nevernight – Das Spiel

3. Nevernight – Die Rache