Rezension

Turbulenter und abgründiger Thriller aus dem Ruhrgebiet

Todesprüfung -

Todesprüfung
von Thomas Matiszik

Bewertet mit 4.5 Sternen

In diesem Thriller schickt der Autor Thomas Matiszik die Dortmunder Privatdetektivin Corinna Dupont in ihren zweiten Fall und konnte mich dabei mit der turbulenten und abgründigen Geschichte auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit Corinna Dupont und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus dem ersten Band fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Kurz nachdem Corinna Dupont von ihrem Arzt eine niederschmetternde Diagnose erhält, gerät dieser ins Visier der Polizei und wird beschuldigt, eine Patientin vergewaltigt zu haben. Corinna beschließt, ihm zu helfen und sticht bei ihren Ermittlungen in ein Wespennest. Von ihrem Bekannten, dem Dortmunder Kommissar David Schmelzer kann sie dabei keine große Unterstützung erwarten, da dieser gerade selbst in einem mysteriösen und ziemlich brutalen Mord ermittelt. Und Davids Vorgesetzter Hannes Jochimsen, der dank guter Beziehungen für seine zahlreichen Verfehlungen nicht zur Rechenschaft gezogen wurde, kocht wieder einmal sein ganz eigenes Süppchen, als er mit den Folgen einer lange zurückliegenden Ermittlung konfrontiert wird. Als klar wird, dass es zwischen diesen Fällen einen Zusammenhang gibt, bricht in Dortmund die Hölle los.      

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und sorgt dabei durch kurze Kapitel mit ständigen Perspektivwechseln für ein ziemlich hohes Erzähltempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die teilweise schon ziemlich skurril ausfallen und dadurch einen ganz besonderen Humor in das ansonsten eher düstere Geschehen einbringen. Bei dem doch recht großen Personenaufgebot wäre aber vielleicht ein Personenregister ganz hilfreich gewesen. So muss man gerade zu Beginn doch ziemlich aufmerksam lesen, um hier nicht den Überblick zu verlieren. Sind diese Anfangsprobleme aber erst einmal überwunden, kann man sich ganz auf das wilde und auch ziemlich blutige Treiben einlassen und miterleben, wie die einzelnen Erzählfäden immer mehr ineinandergreifen und wir am Ende eine überzeugende Auflösung präsentiert bekommen, bei der keine wesentlichen Fragen offenbleiben.

Wer auf spannende und temporeiche Thriller mit ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mein erstes Buch von Thomas Matiszik wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.