Rezension

Über Menschen, Menschlichkeit und das Leben an sich

Über Carl reden wir morgen -

Über Carl reden wir morgen
von Judith W. Taschler

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem ich diesen Roman gelesen aus der Hand gelegt habe, musste ich mir erstmal lange Gedanken darüber machen, wie ich ihn denn eigentlich so finde.

Keine Frage: Autorin Judith W. Taschler kann schreiben wie kaum eine andere: bereits nach wenigen Seiten hatte ich ihr Szenario klar vor Augen, die Familie Brugger, sowohl die erste, als auch die nachfolgenden Generationen standen mir ebenso wie weitere Akteure klar vor Augen. Ebenso wie die historischen Gegebenheiten, in die sie das Geschehen auf ihre höchst eigene Art sehr gekonnt einbettet.

Eine ganz besondere Stärke der Autorin liegt - so finde ich - in der Gestaltung ihrer Charaktere, wobei ich in diesem Roman besonders die weiblichen Figuren als sehr gelungen sehe. Ihnen wohnt eine ganz besondere Kraft inne!

So flutschte die Lektüre nur so dahin, ich war schneller im letzten Viertel des Buches angelangt, als es mir lieb war - eigentlich hätte ich immer so weiter lesen können. Aber dann eben nicht mehr. Für diese letzten Seiten brauchte ich deutlich länger als für alles Vorherige zusammen und zwar einfach deswegen, weil sich etwas in mir zu sträuben begann: Die Handlung erschien mir so gar nicht mehr rund, es passte alles nicht mehr so richtig ineinander, ich konnte den Entwicklungen einfach nicht mehr folgen. Und legte somit - leider, leider - das Buch mit einem ausgesprochen mulmigen Gefühl beiseite, was mir außerordentlich leid tut!