über viel Mut, Freiheit und das toxische Verhältnis zu sozialen Medien
„Offline“ ist zu Recht ein „Digital-Detox“-Roman, denn es geht um die 18jährige Mari und ihren Umgang mit den Sozialen Medien – und dieser ist mehr als nur ungesund.
Mari ist etwas, was sich viele junge Mädchen und bestimmt auch einige Jungen wünschen: erfolgreiche Influencerin, v.a. bei Instagram. Zu ihrem 18. Geburtstag hat sie bereits über 580.000 Follower und viele Werbe-Kooperationen. Doch das hat seinen Preis. Denn auch wenn Mari als recht natürliches It-Girl rüber kommt, so ist doch alles nur ein Fake. Die morgendliche Yoga-Übung dient nicht der Entspannung, sondern wird so lange geübt, bis ein vernünftiges Video dabei raus kommt. Die wunderbare Smoothie-Bowl kommt nach dem perfekten Bild in den Müll und selbst das Geburtstagsgeschenk ihres Freundes hat sie selbst gekauft – Hauptsache, es kommt ein romantisches Bild dabei raus.
Warum Mari damit plötzlich von einen Tag auf den anderen aufhört, will ich nicht verraten. Auch nicht, woher plötzlich ein Wanderrucksack samt Route und Wanderschuhen her kommt. Auf jeden Fall beschließt sie, mit Social Media aufzuhören und stattdessen für zwei Wochen einen Trip durch den Yosemite Nationalpark zu wandern. Und was sie dabei herausfindet, verändert ihr Leben.
Ich fand Maris Geschichte einfach wunderschön. Sie macht einige recht schmerzliche Erkenntnisse und findet den Mut, etwas Neues auszuprobieren. Dieser Trip ist nicht nur ein Sprung in das kalte Wasser, sondern er verlangt Mari sehr viel ab – sowohl körperlich, als auch mental. Auch wenn es nur eine Romanfigur ist, hatte ich unglaublichen Respekt vor Maris Entscheidungen und hoffe, dass auch ich so viel Mut aufbringen kann, um mein Leben zu verändern, denn ich befinde mich ebenfalls an einem Scheideweg.
Ein wirklich schönes Buch, was mich sehr ergriffen hat. Und irgendwie habe ich jetzt das Bedürfnis, ebenfalls meinen Rucksack zu packen ;)