Rezension

Überraschende Wende

Die Stadt (Finsterzeit 3) -

Die Stadt (Finsterzeit 3)
von Sandra Toth

Bewertet mit 4 Sternen

So etwas wie Normalität hat sich eingestellt bei den Bewohnern des Dorfes und der Festung. Lara und Thomas erwarten ein Kind und leben in der Festung. Viktor und seine Familie ziehen das Dorfleben vor. Als Thomas und Lara mal wieder einen Besuch bei Viktor machen wollen, werden sie Zeugen eines Angriffs auf das Dorf. Lara eilt zurück zur Festung, um die Verteidigung zu organisieren. Thomas will näheres über die Angreifer  heraus finden. Es scheint zwei rivalisierende Gruppen der Bundeswehr zu geben. Die einen kümmern sich um die Zivilbevölkerung und versuchen eine Ordnung herzustellen. Die anderen suchen ihren persönlichen Vorteil und schrecken auch vor Mord und Folter nicht zurück. Wer wird gewinnen ?

Die Autorin setzt mit ihrer Erzählung kurz nach den Ereignissen im 2. Band ein. Anschaulich schildert sie den Alltag der Protagonisten, der nun nach dem vorangegangenen Schrecken geradezu idyllisch erscheint. Um so schlimmer erscheinen mir die folgenden Geschehnisse. Da beide Heere zur Bundeswehr gehören, war ich mir nie sicher, wem ich trauen konnte. Unterschwellig blieb immer die Angst, die gezeigte Freundlichkeit schlägt erneut in Misshandlungen um. Erfreulich fand ich, dass es wieder zu einer Annäherung zwischen Viktor und Thomas kommt. Dieses Mal muss Viktor einen Verrat begehen, um die Sicherheit der Gemeinschaft zu gewährleisten. Bei der Schlacht um die Festung macht die Autorin deutlich, dass bei einer kriegerischen Auseinandersetzung immer beide Seiten verlieren. Im Epilog zeichnet die Autorin das Bild einer möglichen Zukunft, die sich auf Solidarität und dem behutsamen Umgang mit der Umwelt stützt.

Mich hat das Buch erneut gut unterhalten und es war spannend bis zur letzten Seite. Gleichzeitig zeigt die Autorin eindrücklich, welche Gefahren drohen, wenn wir nicht unseren Lebensstil überdenken.