Rezension

übertriebene Personen die ihre Psychosen einfach zu gern haben

EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen - Astrid Korten

EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen
von Astrid Korten

Bewertet mit 0.5 Sternen

Anna wurde von einem brutalen Serienkiller entführt und konnte den Klauen dieses Psychopathen nur knapp entkommen, dem bereits ihre Schwester zum Opfer gefallen ist. Doch jetzt - 6 Jahre später - scheinen vereinzelte Erinnerungsfetzen wieder an die Oberfläche zu treten und Anna fühlt sich überall von ihrem alten Peiniger Jakob verfolgt.

Ihr Therapeut schlägt ihre eine Hypnosetherapie vor. Darin soll sie zurückgeführt werden um mit dem Geschehenen abschließen zu können und endlich wieder in ein normales Leben zurückzukehren.

Zeitgleich passieren verteilt auf die ganze Welt brutale Morde - scheinbar mit irgendeiner Verbindung zueinander. Benedikt van Cleef ermittelt und ist dem bestialischen Mörder auf der Spur.

Doch was haben diese beiden Geschichten gemeinsam?

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Der Klappentext und die beiden Geschichten haben mich eigentlich doch überzeugt, doch leider war es beim Lesen dann komplett anders, als ich erwartet habe. Ich bin in die Geschichte so gar nicht hinein gekommen und habe auch bis zum Schluss nicht den Anschluss gefunden.

Bereits beim Prolog hat es bei mir begonnen. So befindet man sich ganz einfach mal im Jahre 1944 bei einer Verurteilung Schändung eines Jugendlichen. Gegen solche Zeitsptünge und vergangeneg Begebenheiten in Thrillern soll ja grundsätzlich gar nichts sprechen. Aber ich hatte so gar nicht damit gerechnet und musste kurzfrsitig wirklich im Buch weiterblättern um herauszufinden, ob ich wirklich das richtige eBook in der Hand hatte oder ob vielleicht ein Fehler mit der Datei vorhanden war. Diese Szene war für mein Gefühl zu der erwarteten Geschichte einfach komplett unpassend, auch wenn sie sich im Verlauf natürlich in die Geschichte eingliedert.

Weiter ging es dann schon mit den unterschiedlichen Charakteren. Die traumatisierte Anna hat in mir zu keinem Zeitpunkt der Geschichte irgednwelche Gefühlsregungen hervorrufen können. Klar ist sie für ihr Leben geschädigt und auch 6 Jahre sind nach solch einer Tortur wahrscheinlich keine lange Zeit. Allerdings kam mir ihr Charakter eher so vor, als wollte sie gar nicht versuchen ein neues Leben zu führen sondern als "schwelge" sie nur allzu gerne in ihren alten Fantasien. Ich habe bei ihr kein Lebenszeichen gespürt von Wut und Kampf um von den alten Erinnerungen wegzukommen. Keine Energie um an einem neuen Leben mit ihrer Familie zu arbeiten und darum zu kämpfen. Sie verkriecht sich lieber und verschließt sich vor allen, was einzig zu weiteren Wahnvorstellungen führt. Einzig die Bereitschaft überhaupt in die Therapie einzusteigen ist ein wenig ein heller Punkt in ihrem Lebenskampf.

Ihr Psychiater und guter Freund war mir auch von Anfang an sehr unsympathisch. Das mit dem Typen nicht alles ganz richtig läuft kann man ja schon sehr schnell in der Geschichte erahnen, dass er trotzdem seit Jahren seine Therapie an Anna durchziehen kann scheint mir dann doch etwas an den Haaren herbeigezogen. Außerdem, da er der Mann ihrer verstorbenen Schwester ist, finde ich es schon sehr fraglich warum er überhaupt in diesem Fall arbeiten darf. Aber das sei außen vor gestellt. Da wird schon genügend Recherche dahinter stecken, dass eine Behandlung durch solch eine "nahestehende" Person möglich ist.

Auch der zweite Handlungsstrang konnte mich kaum überzeugen. Der "Pole", seineszeichens der Auftragskiller der gesucht wird, ist für mich auf der einen Seite viel zu clean und abgebrüht. Klar er ist Auftragskiller und es ist seine verdammte Aufgabe schnell und unauffällig zu arbeiten. Wie kann es dann auf der anderen Seite sein, dass er sich so ins Töten und Schänden hineinsteigern kann? Diese Charakterzüge passen irgendwie nicht ganz zusammen.

Außerdem waren mir einfach zu viele Morde einfach hintereinander gereiht die eben "einfach mal so passieren" bevor hier wirklich Ermittlungen ins Laufen kommen.

Ich kann nicht wirklich sagen woran es liegt, dass mich dieser Thriller so gar nicht mitreißen konnte. Vielleicht liegt es daran, dass ich den ersten Teil "Eiskalte Umarmung - Poesie der Angst" nicht gelesen hab. Doch eigentlich ist die Geschichte genügend aufgedeckt um ohne den ersten Teil klarzukommen. Vielleicht fehlt mir allerdings dadurch einfach das Verständnis für die Reaktionen und Gefühlsweisen der Personen.

Für mich war das ganze einfach zu flach und nicht Thrill genug. Weggelegt habe ich das Buch zwar nicht, allerdings habe ich mich fast "durchgequält" bis zum Ende.

Es fällt mir zwar selbst schwer aber ich kann einfach nicht mehr Punkte vergeben.