Rezension

Überzeugender Schwedenthriller

Der Mann aus dem Schatten -

Der Mann aus dem Schatten
von David Lagercrantz

Bewertet mit 5 Sternen

In der neuen Thriller-Reihe von David Lagercrantz stehen die engagierte Polizistin Micaela Vargas und der egozentrische Psychologe Hans Rekke im Mittelpunkt. Der zu bearbeitende Fall, der Mord  an einem Fußball-Schiedsrichter, wird zwar alsbald zu den Akten gelegt, doch Micaela kann sich damit nicht anfreunden. Durch Zufall trifft sie wenig später wieder auf Rekke und gemeinsam rollen sie den Fall noch einmal auf.
Wie es sich für einen typischen Schwedenthriller gehört, punktet er durch die Story, in der eine gehörige Portion an Sozial- und Gesellschaftskritik mitschwingt und natürlich durch die ungewöhnlichen Figuren. Beide haben mich auf ihre Weise fasziniert. Rekke, der scharfsinnige Analytiker mit selbstzerstörerischen Tendenzen und Vargas, die durchsetzungsstarke und mit einem Migrationshintergrund behaftete engagierte Polizistin. Sie ergänzen sich auf fast perfekte Weise wie einst Holmes und Watson, bei denen der Autor so scheint es, sich so einige Anleihen genommen hat. Aber das war in meinen Augen kein Manko. Die Geschichte selbst ist komplex, hart und wird auf dramatische, realistische Weise erzählt, wenn es um die Geschehnisse während des Bürgerkrieges in Afghanistan in den 1990er-Jahren geht.
Fazit: „Der Mann aus dem Schatten“ ist ein spannender Mix aus Thriller, Gesellschaftskritik und interessanten Hauptprotagonisten. Sowohl Schreib- als auch der Erzählstil sind angenehm und fesselnd, und  die wechselnden Erzählperspektiven sorgen für Spannung und Tempo. Mir hat dieser 1. Band sehr gut gefallen. Ich bin schon jetzt gespannt wie es mit Rekke/Vargas weitergehen wird. Doch bis dahin gibt es erst einmal für diesen gelösten Fall eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.