Rezension

Umzug wider Willen: ein wichtiges Thema

Ellas verrückt-verrutschtes Leben -

Ellas verrückt-verrutschtes Leben
von Miriam Mann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ella ist kreuzunglücklich, denn sie muss mit ihrer Familie umziehen – in ein Dorf ans andere Ende von Deutschland. Während ihre Stiefschwester Dodo sich schnell auf die neue Situation einstellt und Freunde findet, bleibt Ella komplett im Gestern hängen. Sie trauert ihrem alten Zuhause nach und den Freunden, die sie zurücklassen musste.

Stoff genug für ein Kinderbuch, aber dann kommt noch eine verhexte Kinderrutsche dazu: Sie steht auf dem Bauernhof, den die Eltern gekauft haben, und als Ella mit Dodo die Rutsche hinunterrutscht, fliegt doch glatt die Zeit um eine halbe Stunde zurück. Die neuen Möglichkeiten findet vor allem Ella vielversprechend. Wer „Zurück in die Zukunft“ gesehen hat, ahnt es allerdings: Die Mädchen verändern damit die Gegenwart – nicht immer zum Besten. Und spätestens beim Mehrfach-Hintereinander-Rutschen und dem Versuch, rückwärts zu rutschen, wird die Sache logisch herausfordernd.

„Ellas verrückt-verrutschtes Leben“ behandelt ein wichtiges Familienthema und koppelt es geschickt an unerklärliche Vorgänge, die der Geschichte zusätzlichen Reiz verpassen.

Das Seriengucken im Buchformat scheint allerdings immer mehr um sich zu greifen, denn wie die Zeitrutsche funktioniert, was der verstorbene Bauer Kamitzki damit zu tun hat und was seine unfreundliche Schwester in Wahrheit auf dem Bauernhof sucht, bleibt leider unerklärt. Das kommt dann hoffentlich im zweiten Teil, der für April 2021 angekündigt ist.