Rezension

Un roman solide

Roman d’amour -

Roman d’amour
von Sylvie Schenk

Der häufig in höchsten Tönen gelobte Roman von Sylvie Schenk „Roman d‘amour“ über das Wesen und die Tücken des Verliebtseins kann durchaus mit seiner ineinander verwobenen, verschachtelten Geschichte teilweise fesseln, hinterlässt jedoch keinen bleibenden Eindruck.

Eine Autorin schreibt 20 Jahre nach der größten Liebe ihres Lebens einen Roman, in welchem sie Anleihen aus ihrem eigenen Leben und der besagten Liebesgeschichte heranzieht. „Autofiktional“ würde man dies wohl derzeit bezeichnen. Nun wird sie zu einer Literaturpreisverleihung eingeladen und erklärt sich im Vorfeld zu einem Interview bereit. Der knapp 130 Seiten dünne Roman spielt nun während dieses Interviews, kehrt in Gedanken der Autorin Charlotte jedoch immer wieder in ihre eigene Vergangenheit und den Plot ihres Romans zurück. So verweben sich zunehmend die drei Erzählebenen und warten mit einem großen Finale auf.

Der Roman ist im Stil durchaus treffsicher von Schenk geschrieben. Geschickt führt sie von einem Erzählstrang zum nächsten und hält die verschiedenen Auswüchse der Verliebtheit und damit zusammenhängende Komplikationen fest. Und trotzdem konnte die Autorin mich nicht über den Lektürezeitraum hinaus an ihr Buch und dessen Themen fesseln. Ein solides Werk, welches sich aufmerksam aber doch insgesamt recht zügig lesen lässt.

Es handelt sich hier um einen solide konstruierten Roman, einfühlsam geschrieben, der jedoch auch schnell wieder in Vergessenheit gerät.