Rezension

Unbedingt lesen!

Sehet die Sünder - Liv Winterberg

Sehet die Sünder
von Liv Winterberg

Wir schreiben das Jahr 1440. In dem bretonischen Dorf Saint Mourelles geht es recht beschaulich zu. Die Menschen gehen ihrer Arbeit nach. Auch sind sie zufrieden mit ihrem Baron Amédé de Troyenne. Dessen Ehefrau Bérénice ist indes nicht besonders glücklich. Ihr Mann führt ein ausschweifendes Leben. Er feiert gerne und gibt Unsummen für Feste aus. Um an Geld zu kommen, verkauft er ein Anwesen nach dem anderem. Bérénice beobachtet dies mit großer Sorge. Plötzlich ist es aus mit der beschaulichen Ruhe im Dorf. Menschen verschwinden, Menschen aus ihrer Mitte. Kinder, Frauen, Männer. Alle erwürgt. Wer oder was steckt dahinter? Die Angst der Dorfbewohner wird immer größer, das Misstrauen auch. Catheline, die dem Dorfpfarrer als Haushälterin zur Seite steht, hat einige der Ermordeten gefunden. Schon fällt ein erster Verdacht auf sie. Catheline liebt den Bauer Mathis, doch der will keine Beziehung mit ihr eingehen. Er ist bei einem Überfall, bei dem er den Baron das Leben gerettet hat, schwer am Bein verwundet worden. Seitdem ist er ein Krüppel und der Meinung, nicht richtig für Catheline sorgen zu können. Die beiden versuchen, den Morden auf die Spur zu kommen, jeder auf seine Weise. Alle Spuren führen irgendwie zum Schloss. Doch wer könnte es sein? Der neue Küchenmeister? Der Hauptmann oder gar der Baron selbst? Immer mehr Morde geschehen und als schließlich Hexerei mit im Spiel ist, wird die Inquisition eingeschaltet. Der Prozess beginnt, doch wird man den Schuldigen finden?

Ein sehr guter Mittelalter-Roman. Im ersten Drittel habe ich jedoch manchmal gedacht, jetzt könnte aber mal etwas anderes passieren, als wieder einen erneuten Toten zu entdecken, da nimmt der Roman plötzich Fahrt auf. Bérénice entdeckt ihren Mann dabei, wie er Dinge tut, die sich für einen guten Christenmenschen nicht gehören. Auf einmal überschlagen sich die Ereignisse und man fiebert dem Ende entgegen, um endlich zu erfahren, wer der wirkliche Täter ist. Bis auf diesen einen kleinen Schwachpunkt ein wirklich spannender Roman, der den Leser für ein paar Stunden ins Mitttelalter führt.