Rezension

Und der Krimi, der geht so

Schafkopf - Andreas Föhr

Schafkopf
von Andreas Föhr

Bewertet mit 4 Sternen

Stanislaus Kummeder ist kleinkriminell. Und weil er an einem Sonntag nichts anders zu tun hat, geht er auf den Riederstein. Und plötzlich, aus heiterem Himmel wird er erschossen. Aber auf dem Riderstein wird man nicht einfach so erschossen, schon gar nicht, wenn der Stanislaus eigentlich NIE auf Berge klettert. Und seit wann hat ein Kleinkrimineller denn Feinde? Gut, dass es Kommisar Wallner gibt und der auch noch einen waschechten bayrischen Kollegen hat. Die Ermittlungen gestalten sich mehr als schwierig. Warum hat es mit einer verschwundenen Frau zu tun? Woher kommt das viele Geld im Kofferraum und warum verdammt friert Wallner auch im Büro? Fragen über Fragen. Und alles fängt mit einer Runde Schafkopf an'.

Der neue Fall für Wallner und sein Team! Nach 'Prinzessinnenmörder' ein Muss für jeden Krimi-Fan und was zu lachen gibt es noch dazu! Einige Dutzend mal habe ich den Telefonhörer in die Hand genommen, habe meinen Freund angerufen und gesagt:'Darf ich dir was vorlesen?' Und dann habe ich versucht den Dialekt zu lesen. Es ist einfach witzig, wie der bayrische Polizist loswettert und dabei einfach Buchstaben oder Wörter verschluckt! Ein Krimi muss nicht immer humorlos sein und ich wage zu sagen: Mut zum Dialekt!

Hochspannend schafft es Andreas Föhr wieder einmal die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verknüpfen. Und den Handlungssträngen zu folgen, dass ist gar nicht so einfach. Immerhin sind es am Anfang jede Menge Personen, die vielleicht etwas mit dem Mordfall zu tun haben könnten. Die zwei Handlungsstränge wechseln sich aber sehr gut miteinander ab und wenn man sich erst 'eingelesen' hat, fliegen die Seiten nur so dahin.

Als Lieblingsfigur haben ich ganz klar Kreuthner in mein Herz geschlossen, einfach weil er bleibt wie er ist. Er lässt sich nicht verbiegen und zieht einfach 'sein' Ding durch. Er trennt Privates von seiner Arbeit als Polizist, was ich mir sehr schwer vorstelle. Aber in der Provinz ist das bestimmt möglich. Da kann der Polizist schon mal Schafkopf spielen

Fazit:

Ein lokaler Krimi, der wirklich unterhält. Manche Krimis sollten eigentlich nie zu Ende gehen. An Andreas Föhr weiß man, was man hat: Spannung, Lokalkolorit und viel Liebe zum (Krimi-)Detail!