Rezension

Und Du bist nicht zurückgekommen

Und du bist nicht zurückgekommen - Marceline Loridan-Ivens, Judith Perrignon

Und du bist nicht zurückgekommen
von Marceline Loridan-Ivens Judith Perrignon

Bewertet mit 5 Sternen

Ergreifend!

gene Inhaltsangabe:
Marceline wird zusammen mit ihrem Vater deportiert als sie 15 ist. Jedoch kommt sie nach Birkenau und er nach Ausschwitz. Es ist nicht weit voneinander entfernt und doch ist es für die beiden sehr weit voneinander weg. Ihr Vater lässt ihr einmal einen Zettel zu kommen, doch das Problem ist das Marceline sich heute nur noch an den Anfang „Mein liebes Mädchen“ und das Ende dem Namen ihres Vaters erinnert. Diese Tatsache quält sie Jahre lang doch auch macht sie klar, dass man vergessen musste, um überhaupt zu überleben. In dem Buch erzählt sie von ihrer „Reise“, dem Erlebten, der Zeit nach der Rückkehr und ihrem neuem Leben.

Meine Meinung:
Das Buch ist nicht sonderlich dick (111 Seiten), jedoch ist es sehr intensiv. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen und habe es an einem Stück durchgelesen. Bildlich konnte ich mir die Szenen teilweise vorstellen und mich überfiel eine Gänsehaut. Das Leben in Birkenau z.B. kaum Nahrung, Schläge, Kleidung von Toten durchwühlen, Kleidung von Toten tragen, Gräber für die bald Sterbenden ausheben und der grässliche Geruch der von den Krematorien ausging. Für jemanden der nicht dort war unvorstellbar. Doch Marceline beschreibt es so, dass man selber Angst beim Lesen bekommt…
Auch beschreibt sie das Leben nach ihrer Rückkehr. Normalerweise sollte man Freude erwarten. Auf Marcelines Seite und auf der Seite der verbliebenen Familie. Doch Marcelines Mutter will das sie einfach nur vergisst und funktioniert. Fragt sie sogar ob sie vergewaltigt wurde, was nichts anderes heißen sollte wie: „Bist Du noch rein und zur Heirat geeignet?“ Da stockte mir wirklich der Atem. Teilweise fand ich das noch schlimmer, wie alles andere. Da konnte ich einfach nur tiefstes Mitleid empfinden.
Schön hingegen war, dass Marceline ihren Weg doch noch gefunden hat und davon berichtet. Von ihrem zweiten Ehemann, der 30 Jahre älter war und demnach im Alter von ihrem Vater. Ich fand es schön das sie betont, dass er kein Vaterersatz in dem Sinne war, denn diesen Platz konnte keiner einnehmen.

Fazit:
Ein wirklich intensives Buch, dass die Erinnerung an die damalige Zeit festhält und vor Augen führt. Ich schätze für Marceline Loridan-Ivens (geb. Rozenberg) war das ein wichtiger Schritt, endlich jedem ihre Geschichte mitteilen zu können und ihrem Vater an den das Buch/Brief gerichtet ist ihre, Liebe zu vermitteln.