Ein langer Brief an den verstorbenen Vater
Bewertet mit 5 Sternen
"Das einzigartige Zeugnis einer der letzten Holocaust-Überlebenden"
Marceline ist fünfzehn, als sie zusammen mit ihrem Vater deportiert wird. Sie nach Birkenau, er nach Auschwitz.Sie überlebt, er nicht.
Siebzig Jahre später schreibt sie ihm einen Brief , den er niemals lesen wird .
Meine Meinung :
Hier handelt es sich um ein sehr dünnes Buch ( ca. 110 Seiten ), trotzdem sehr umfassend und sehr intensiv umschrieben ( enthält fast die ganze Lebensgeschichte dieser Frau : Marceline Loridan- Ivens )
Sie schreibt über das Lager, den ständigen Kampf Mengeles Blicken standzuhalten und nicht in der Gaskammer zu landen !
Auch die Kleidung der Toten, die sie trägt und das Ausschaufeln der Gräben (wo die vergasten Körper verbrannt werden ) muss sie so dahin nehmen .
Aber sie schreibt auch über die Zeit danach - die antisemitische Nachkriegszeit ( deswegen war sie später auch sehr bedacht ihren Geburtsnamen (Rozenberg ) durch "Loridan" zu ersetzen !
Ich bedanke mich bei "Marceline Loridan-Ivens " für dieses Zeitzeugnis, dass uns wieder erinnert an die vielen Toten und an die Überlebenden, die noch immer den Tod in sich tragen müssen !
Fazit : Ein schockierendes, erschreckendes und sehr persönliches, wichtiges Buch gegen das Vergessen ! Einfach nur lesenswert und sehr zum empfehlen .