Rezension

Unschuldig verurteilt und hinter Gittern, oder doch nicht?

Geschwärzt - Antonia Fennek

Geschwärzt
von Antonia Fennek

Als Kinderschänder und im Besitz von kinderpornographischen Fotos ist der Softwareentwickler Peter Bräuning verurteilt worden und soll seine Strafe im Maßregelvollzug absitzen. Da man bei ihm eine abartige Persönlichkeitsstörung diagnostiziert hat, ist ihm ein langer Aufenthalt verbunden mit einer Therapie gewiss. Nur Peter Bräuning behauptet immer wieder, er ist unschuldig und in eine Falle gelockt worden. Von den behandelnden Ärzten scheint ihm niemand zu glauben.

Regina Bogner, Stationsärztin im Maßregelvollzug ist auch dieses Mal involviert. Sie selbst hatte in "Schwarzweiß" um ihr Leben kämpfen müssen, ist aber nicht bereit ihre Arbeit aufzugeben. Um den Sinn ihrer Tätigkeit ihrer Tochter Anabell zu erklären, kommt diese für 14 Tage zum Praktikum auf ihre Station.

Hier lernt Anabell Peter Bogner kennen und ist die einzige, die von seiner Unschuld überzeugt ist. Auch als Leser habe ich mir fortwährend die Frage gestellt, ist Peter Bräuning nun unschuldig oder nicht. Wie es ausgeht, das sollte schon jeder selbst lesen.

Antonia Fennek hat auch hier wieder alle Register gezogen. Mit viel Spannung wird der Leser durch das Buch getragen. Und dann, wenn man denkt, jetzt ist alles klar, dann ist plötzlich nichts mehr klar. Alles ist anders, damit konnte niemand rechnen. Und das ist es, was das Buch ausmacht. Diese ungeahnten Geschehnisse, die Geheimnisse die so nach und nach aufgedeckt werden. Und es sind die überaus sympathischen Protagonisten, die das Buch irgendwie auch mittragen. Sicher es gibt auch, wie im wahren Leben wunderbar beschriebene, unangenehme, unsympathische Antihelden. Aber auch die gehören dazu.

Für dieses Buch eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne für Antonia Fennek mit dem Hinweis - ich hoffe, es gibt weitere Bücher!