Rezension

Unter die Haut gehend

Manche Engel sterben früh
von Margarete van Marvik

Bewertet mit 5 Sternen

Manche Engel sterben früh

Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und danke dem Neopubli Verlag für das Lesexemplar.

Herausgeber ist  Neopubli; Auflage: 6 (1. August 2016) und hat 260 Seiten.

Kurzinhalt: Als Ruths Mutter ein zweites Mal heiratet, erfährt Ruth durch ihren Stiefvater Liebe und Zuneigung. Dann bekommt sie jedoch ein Schwesterchen und von einem Tag auf den anderen verändert sich das Leben der sechsjährigen Ruth drastisch. Ihre Eltern haben nur noch Augen für „Engelchen Christin“, Ruth existiert lediglich am Rande. Ruths seelisches und körperliches Leiden nimmt gefährliche Ausmaße an, sie bekommt Ausschläge, fängt an sich zu ritzen, säuft sich ins Koma …

Am Ende der siebten Klasse bricht Ruth die Hauptschule ab und nimmt Gelegenheitsjobs an. Sie fasst einen Entschluss: Sie wird zu ihrer Tante Odette nach Berlin ziehen, die ihr angeboten hat, bei ihr zu wohnen, und ihr dort auch eine Arbeit verschaffen kann. Ruth legt regelmäßig Geld beiseite, um ihren „Rettungsplan“ zu realisieren. Eines Tages ist es so weit: Ihre Flucht gelingt und sie fährt mit dem Zug nach Berlin, wo sie von ihrer Tante herzlich willkommen geheißen wird und mit deren Hilfe Fuß fasst. Mit der Zeit schafft sie es sogar, eine eigene kleine Wohnung zu mieten. Ruth spürt, sie kommt ihrer inneren Mitte immer näher … bis eines Tages die verhasste Halbschwester Christin vor der Tür steht …

Meine Meinung: Auf jeden Fall wieder sehr spannend und lesenswert geschrieben. Sehr eindringlich und detailreich, emotional so geschrieben, das man mitleidet mit der kleine Ruth. Es ist immer so traurig u sehen, dass man Kinder einfach unterschiedlich behandelt, obwohl sie das höchste Gut für Eltern sind. Aber leider immer wieder wahr. Lebenszerstörung pur und dass alles, warum? Es gibt keine schlüssige Erklärung dafür. Wenn solche Menschen Kinder bekommen, ist das eigentlich der pure Wahnsinn, denn aus dieser angeblichen Liebe wird ganz schnell Hass, Trauer und Wut. Und aus diesen Kindern werden meist auch keine liebenden Mütter, leider, denn es fehte ja die Liebe im Koindesalter. Eigentlich wäre dieses Buch ein wahres Schulbuch in Psychologie, was alles passieren kann, wenn keine Mutterliebe da ist. Ein Must have für alle!

Mein Fazit: Alles in allem sehr beeindruckend geschrieben, Gänsehautfeeling pur, aber von der schlechten Sorte. Ich vergeb 5 tolle Sterne und kann nur sagen, dass die Autorin weiter so machen soll, denn ihre Bücher sind der Hammer! Ich kann es jedem weiter empfehlen.