Rezension

Unter Verdacht

Unguad - Ingrid Werner

Unguad
von Ingrid Werner

Bewertet mit 5 Sternen

Karin tappt mal wieder in einen Mordfall. Sie entdeckt diesmal im Altenheim, in dem ihre Eltern untergebracht sind und ihr Vater seinen Neunzigsten Geburtstag feiert, eine tote Frau. Sie ist Altenpflegerin und sehr unbeliebt bei den Insassen. Natürlich begibt sich Karin auf die Suche nach dem Täter, doch die leitende Kommissarin aus Passau ist gar nicht glücklich darüber. Andererseits hofft sie, dass Karin ihr Neuigkeiten berichten kann, wenn sie privat die Bewohner oder das Personal „befragt“. Neugierig wie Karin nun mal ist, steckt sie ihre Nase überall hinein. Doch in der Familie ist sie nicht die Einzige die Licht in das Dunkel dieses Falles bringen möchte. Auch ihr Vater ermittelt im Altenheim. Auch Linus, ihr ältester Sohn, interessiert sich für das Altenheim, aber eher aus privatem Interesse für Anna, die Praktikantin. Die hat schlechte Erfahrungen mit dem Pfleger Hecker gemacht. Doch der Mordfall ist nicht Karins einziges Problem, ihr Mann hat scheinbar ein Auge auch die Pflegerin Marion geworfen. Es sieht alles nach einem sehr verworrenen Fall aus und das ist gerade das Richtige für unsere „Ermittlerin“ Karin.
„Unguad“ von Ingrid Werner ist ein weiteres Abenteuer von Karin Schneider, die mit einem Todesfall in einem Seniorenheim konfrontiert wird. In diesem Roman wird die Garde der „Ermittler“ aufgestockt. Ihr Vater, der in dem Heim lebt, mischt hier auch noch mit, genau wie Karins Sohn. Garniert wird die Story noch mit der ersten Liebesgeschichte ihres Sohns und der Untreuevermutung gegen ihren Mann. Das alles wird lebhaft in eine amüsante Alltagserzählung gepackt, die sich jeder von uns vorstellen kann, die er, bis auf den Mord, alles selbst schon erlebt hat. So oder so ähnlich jedenfalls. Für mich sind die Situationen sehr authentisch beschrieben. Na ja, vielleicht bis auf Karin. Die ist mit ihrer Neugier schon etwas besonderes und wird auch deswegen immer in gefährliche Situationen hineingezogen. Nun ein wenig scheint es mir. Das sie ihrem Alltag als Hausfrau und Mutter entgehen möchte. Das ist allerdings sehr liebevoll und nachfühlend beschrieben. Der Kriminalfall lässt sich auch sehr gut verfolgen und der Spannungsaufbau ist sehr gelungen. Vielleich gibt es dezente Hinweise, die schon in den Verlauf der Geschichte eingewebt wurden, um das überraschende Ende zu verstehen.
Nachdem dieses Buch schon der vierte Fall der „Ermittlerin“ Karin Schneider war, den ich gelesen habe, bin ich langsam, aber sicher mit dieser Figur sehr vertraut und ich mag ihre Art und Weise des Auftretens. Ich habe mich sehr unterhalten gefühlt, wie immer muss ich gestehen.