Unterhaltsam aber nicht überragend
Bewertet mit 3 Sternen
Malka flüchtet Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts mit ihren Eltern und den drei Schwestern aus Russland nach Deutschland. Die jüdische Familie will eigentlich nach Südafrika auswandern – landet aber letztendlich in Amerika. Dort stellen sie fest, dass es nicht wie erwartet das Land ist, in dem Milch und Honig fließt. Aufgrund der großen Armut müssen auch die Kinder zum Unterhalt beitragen.
Trotz der widrigen Umstände – Malka wird aufgrund eines Unfalls zum Krüppel und die Familie fällt auseinander – klettert Malka mit Durchsetzungsvermögen und Raffinesse bis an die Spitze der amerikanischen Gesellschaft.
Malka, die im Laufe ihres Lebens zu Lillian Dunkle wird, erzählt rückblickend ihre Lebensgeschichte. Dabei springt sie zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Normalerweise stören mich bei einer Geschichte Zeitsprünge nicht besonders, aber hier empfand ich sie als störend. Den Werdegang von Malka beginnend mit der Flucht bis zum Aufstieg in die High Society fand ich spannend, aber die Schilderung der aktuellen Situation mit den anhängenden Verfahren hätte für mich nicht sein müssen. Vielleicht lag es auch daran, dass einem die Gegenwart zwischendurch und bruchstückhaft präsentiert wurde – quasi als Einschub.
Die Autorin befleißigt sich einer guten Sprache und Ausdrucksweise. Im Buch werden sehr viele jüdische Ausdrücke benutzt, deren Bedeutung sich aber aus dem Zusammenhang ergeben. Eine nette Idee dazu ist das beigefügte Lesezeichen, auf dem einige „Vokabeln“ übersetzt werden.
Für mein Empfinden werden die Ausdrücke „verklagt mich doch“ und „meine Schätzchen“ zu oft herangezogen auch wenn es sich hier um eine besondere Eigenart der Protagonistin handelt.
Die Charaktere der Protagonisten sind gut gezeichnet und ihre Handlungen entsprechend schlüssig.
Insgesamt hat mir das Buch zwar gefallen, bekommt aber aufgrund der mich störenden Sprünge bei den Zeitebenen nur 3 Sterne.