Rezension

Unterhaltsam, humorvoll & tiefgreifend

Miss Veronica und das Wunder der Pinguine -

Miss Veronica und das Wunder der Pinguine
von Hazel Prior

Bewertet mit 5 Sternen

„Miss Veronica und das Wunder der Pinguine“ ist ein ausgesprochen unterhaltsamer Roman der Autorin Hazel Prior, in dem auch wichtige gesellschaftskritische Themen zur Sprache kommen. 

Die 86-jährige Veronica McCreedy lebt recht zurückgezogen in ihrem Haus an der Küste Schottlands. Nachdem sie eine Sendung über die bedrohten, an der Antarktis lebenden Adeliepinguine gesehen hat, will sie diese besuchen und lässt sich durch nichts davon abbringen. 

Im Wesentlichen wird die Handlung im Wechsel aus der Perspektive von Veronica und ihrem 27-jährigen Enkel Patrick beschrieben. Außerdem gibt es auch kurze interessante, informative und amüsante Einschübe von Terrys Pinguin-Blog, der von den Pinguinen erzählt.

Veronica ist ein sehr durchsetzungsstarker Charakter. Sie weiß, was sie will, legt großen Wert auf gutes Benehmen und ist äußerst zielstrebig. Patrick ist bisher eher planlos durch sein Leben gewandelt, hatte es in der Vergangenheit nicht immer leicht und ist ebenso eigen wie seine Großmutter. Neben diesen beiden gibt es noch ein dreiköpfiges Forscherteam und Mrs McCreedys Haushaltshilfe Eileen.

Während Veronica zu Beginn einfach nur eine alte einsame Dame ist, die nichts so richtig mit sich und ihrem Leben anzufangen weiß, entwickelt sie sich zu einer taffen, tatkräftigen Frau, die auch vom Forscherteam akzeptiert und respektiert wird. Über Tagebucheinträge erfährt man noch einiges aus ihrer Vergangenheit und lernt sie besser kennen, so dass ihr Verhalten nachvollziehbar wird. Damit gewinnt ihr Charakter mehr und mehr an Tiefe.

Sehr interessant sind auch die Arbeiten des Forscherteams und die Einblicke, die man in die Arbeit an der Forschungsstation erhält. Informationen über die Adeliepinguine hat die Autorin ganz nebenbei in die Handlung eingeflochten und ihren Lebensraum, die Antarktis, so lebendig beschrieben, dass es mich beim Lesen fröstelte. 

Das Buch ist nicht nur unterhaltsam, hier werden auch gesellschaftskritische Themen angesprochen, da es ebenso um das Altern und den Stellenwert der Familie wie um den Lebensbereich der Adeliepinguine und dessen Bedrohung durch den Klimawandel geht. 

Die Geschichte ist leicht zu lesen, gibt aber dennoch reichlich Stoff zum Nachdenken und hat mich durch eine angenehme Prise Humor immer wieder zum Lachen gebracht.