Rezension

Unterhaltsam, lustig, ohne Tiefe

Shopaholic & Family
von Sophie Kinsella

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das hier war mein erster Shopaholic-Roman, was für das Verständnis jedoch gar kein Problem war, da alle Charaktere neu vorgestellt und alte Probleme erklärt wurden. Somit kann ich zu den Vorwürfen, die vorherigen Bände wären origineller gewesen und Streitereien würden sich viel wiederholen, nicht wirklich etwas sagen.

​Inhalt: Die Idee ist definitiv kreativ und etwas Neues. Selbstverständlich kommen Roadtrips in vielen Büchern vor, jedoch ist hier das Aufklären eines alten Geheimnisses und das Auffinden von geliebten Personen ein neuer Aspekt der dem Ganzen Witz und Besonderheit verleiht. Nichtsdestotrotz waren meiner Meinung nach einige Passagen sehr übertrieben dargestellt und erschienen deshalb etwas unglaubwürdig. Ein Beispiel dafür wäre die Szene als Becky beim  'Schafeschütteln' aus panischer Angst um ihre Tochter wild durch die Arena läuft ohne von jemandem ernsthaft aufgehalten oder beruhigt zu werden.

Schreibstil: Der Schreibstil des Romans ist sehr leicht, sodass man förmlich durch die Kapitel fliegt. Es bietet sich gut an am Strand oder allgemein im Urlaub zu lesen, wenn man einfach eine Pause braucht.

Charaktere: Im Laufe des Romans lernt der Leser viel Charaktere kennen. Da man am Ende mit der gesamten Becky's Eleven konfrontiert wird, ist es teils schwer über jeden Charakter den Überblick zu behalten. Jedoch hat Sophie Kinsella meiner Meinung nach eine unglaubliche Aufgabe bewältigt, indem jeder Carakter in mindestens einer Szene komplett aufblühen und kann und von einem Namen zu einer richtige Person wird.

Ein Kritikpunkt wäre jedoch für mich, dass im ersten Teil des Romans viele Charaktere noch sehr überspitzt dargestellt werden, wie zum Beispiel Suze (Sie redet tagelang kein Wort mit ihrer besten Freundin und verbündet sich stattdessen mit der Erzfeindin?), Alice (Kann ein Mensch so böse sein? - vielleicht bin ich bloß zu naiv) und Becky, was sich zum Ende aber verbessert. Der einzige Charakter, der mir im Verlauf der ganzen Geschichte etwas schleierhaft geblieben ist, ist Corey, aber vielleicht soll man ihn gar nicht so ganz verstehen können. Jede gute Geschichte braucht doch ein Arschloch.

Zusammenfassung: Insgesamt hat mir die Geschichte für einen entspannten Strandtag und eine unbekümmerte Leseerfahrung gut gefallen, jedoch bin ich jemand, der gerne auch mal etwas Tiefe in Geschichten sucht, welche mir hier gefehlt hat. Trotzdem würde ich das Buch jedem weiterempfehlen, der einfach entspannt ein lustiges Abenteuer erleben möchte - egal ob er die anderen 'Shopaholic'-Teile kenn oder nicht!