Rezension

Unterhaltsamer Krimi im Pressemilieu

Einer muss den Job ja machen -

Einer muss den Job ja machen
von Lars Haider

Bewertet mit 4 Sternen

»Nach zwanzig Minuten konnte sie weiterfahren und fand eine ruhige Stelle in der Nähe der Außenalster, wo sie parken und sich mit ihrem nächsten Klienten beschäftigen konnte. Wer hinter alldem steckte – ob linke Aktivisten, die bei G20 ihre Ziele nicht erreicht hatten, oder rechte Verschwörungstheoretiker, die die Gunst der Stunde nutzten -, sollte bitte schön die Kriminalpolizei klären. Sie hatte einen Job zu erledigen.«

Die Mörderin in diesem Krimi hat, soviel ist gleich klar, für ihre Taten keine persönlichen Motive, sie macht nur ihren Job. Wer sie aber beauftragt hat, ist lange ein Rätsel, dem der Reporter Lukas Hammerstein zusammen mit der dauergendernden Kriminalreporterin Kaja Woitek auf der Spur sind. Lukas dürfte eigentlich gar nicht mitmischen, hat er doch seiner hochschwangeren Frau zuliebe ein Sabbatical genommen, aber bei einem Serienkiller, der Journalisten tötet, kann man einfach nicht die Füße stillhalten.

 

Schauplatz der Handlung ist Hamburg nach dem durch schwere Ausschreitungen geprägten G20-Gipfel. Die neben den Reportern natürlich auch noch ermittelnde SOKO „Pressefreiheit“ prüft, ob sich in der Berichterstattung der Journalisten ein Mordmotiv entdecken lässt. Politik und Lokalpolitik spielen daher eine Rolle, Lukas entdeckt allerdings Ungereimtheiten.

 

Der Stil ist unterhaltsam und locker, es gibt immer wieder Grund zum Schmunzeln. Beispielsweise hat Dackeldame Finchen, auf die Lukas während einer Reise der Schwiegereltern aufpassen soll, einige witzige Auftritte, aber auch Kajas Genderei wird dermaßen auf die Spitze getrieben, dass ich nur noch darüber lachen konnte.  Und als alter Fan von Udo Lindenberg freute ich mich über seinen Auftritt und die weiteren Erwähnungen im Buch. Action kommt fast gar nicht vor, aber über Motiv und Auftraggeber der Problemlöserin kann man lange miträtseln.

 

Fazit: Unterhaltsamer Krimi im Pressemilieu, mit Gastauftritt von Udo Lindenberg und einer recht speziellen Dackeldame.