Rezension

Unterhaltsames Erstlingswerk mit Schwächen in den Details

Love Happens - Zwei sind einer zu viel - Iris Fox

Love Happens - Zwei sind einer zu viel
von Iris Fox

Bewertet mit 3 Sternen

"Love happens - Zwei sind einer zu viel" handelt von Lola, die, nachdem sie entdeckt, dass ihr Freund sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat, den Neuanfang wagt. Doch obwohl sie den Männern eigentich erstmal fern bleiben wollte, lernt sie direkt zwei kennen, die ihr nicht mehr so schnell aus dem Kopf wollen. Zum einen ihren Makler Kristof, zu dem sie sich direkt hingezogen fühlt und zum anderen Manuel, der ihr ständig aus der Patsche hilft, den sie aber ständig harsch abweist. Was sie aber nicht weiß: Manuel und Kristof kennen sich...

Lola ist zu Beginn des Romans am Tiefpunkt: der Verrat durch ihre beste Freundin und ihren Freund hat ihr arg zugesetzt und so wagt sie überstürzt den Neuanfang. Auch wenn diese Ausgangslage einiges rechtfertigt, merkt man schnell, dass man damit bei Lola noch lange nicht alles rechtfertigen kann. Würde man mich bitten von Lola eine Charakterisierung anfertigen zu lassen, so würde mir das sehr schwer fallen. Denn mal empfinde ich Lola als selbstbewusst, mutig und anpackend, mal als zickig, übellaunig und ungerecht. Dem entsprechend ist ihr ganzes Verhalten: durch ihre ersten Handlungen entstehen Erwartungen und dann handelt sie sogleich wieder ganz anders. Bis auf das Ende, wo ich endlich mit Lola überein gekommen bin, fiel es mir wirklich sehr schwer Lola wirklich zu begreifen und für sie mitzufiebern. Dies liegt vor allem daran, dass Lolas Gedanken und Gefühle nie eindeutig auf den Punkt gebracht wurden.

Die Geschicht selbst ist eine unterhaltsame, locker leichte Erzählung, die den Alltag definitiv versüßen kann. Denn es gibt eben nicht nur Lola, es gibt auch einige Nebenfiguren, die deutlicher in ihren Handlungen sind und vermutlich der Grund sind, dass Lola nicht vollends den Boden unter den Füßen verliert. Auch der Verlauf der Geschichte ist gepickt von einigen Überraschungen (alleine schon durch Lolas ständigen Sinneswandel), aber auch manchen allzu erwartbaren Handlungsbögen. Die Dramaelemente sind zu etwas übertrieben gewählt, aber geben der Geschichte durchaus die richtigen Wendungen.

Einen Aspekt, den ich definitiv noch als verbesserungswürdig erachten würde, ist, dass die Geschichte in vielen Erzählmomenten noch mehr auserzählt werden könnte. Gewisse Momente (wann, wie sagt Lola Manuel zur Hochzeit zu, nur als Beispiel) werden einfach übergangen, die der Geschichte einfach mehr Tiefe geben würde. So wirkt manches etwas überhastet erzählt, aber ich denke, dass das ein klassisches Problem bei Erstlingswerken ist.

Fazit: "Love happens" ist das Erstlingswerk von Iris Fox und das merkt man in einigen Aspekten. Lola als Figur ist sehr wankelmütig und ihre Gefühle werden nicht so auf den Punkt gebracht, dass man ihre innere Zerisssenheit eindeutig nachempfinden kann. Manche Stellen sind zu erwartbar erzählt, anderes zu schnell. Ich sehe dennoch ein unterhaltsames Gesamtwerk, das eben in den Details noch ausbaufähg ist. Aber Iris Fox ist eine Geschichtenerzählerin und auf meinem Radar gelandet!