Rezension

Unwohlsein gewollt.

Nur eine Ohrfeige - Christos Tsiolkas

Nur eine Ohrfeige
von Christos Tsiolkas

Bewertet mit 5 Sternen

Ich hatte vor ein paar Wochen die Möglichkeit das Buch lesen zu dürfen.

Das Buch mit einem Wort zu beschreiben fällt nicht schwer: Furchtbar.
Doch, es ist einfach furchtbar.
In einem sehr guten Sinn.
Selten habe ich ein Buch gelesen dass mich so fasziniert hat und an dass ich jetzt, noch Wochen danach so genaue Erinnerungen habe.

Die Geschichte will nicht gefallen.
Man muss Streckenweise kämpfen und dauernd fühlt man sich unwohl.
Dennoch kann ich es nur jedem wärmstens empfehlen.

Ein Barbeque in Australien. 8 Menschen die erzählen wie ihr Leben weiterging nach dem Barbeque.
Was dort passiert ist?
Ein Kind (5 Jahre) hat eine Ohrfeige bekommen, von einem Mann, der nicht sein Vater war.

Man wird automatisch gezwungen eine Seite einzunehmen.
Die der Familie des Mannes, die rechtfertig was er getan hat, oder die der Familie des Jungen die es als Kindesmisshandlung sehen.

Nur eine Ohrfeige zeigt uns deutlich wie ein Ereignis (egal welcher Grösse) das Leben verändern kann.
Ich hab mich auch sehr darüber gefreut dass der Roman in Australien angesiedelt ist.
Ich kann mich nicht geziehlt erinneren bereits ein sozial kritischer Roman unserer Gegenwart gelesen zu haben der in Australien abspielt.

Letzten Herbst wurde auf ABC Australia eine 8 teilige Serie ausgestrahlt die auf dem Buch basiert.
Wort für Wort, Szene für Szene ist übernommen, das Gefühl des Unwohlseins bleibt hasten und man schaut die Szene mit Ekel und Anspannung. Dennoch wirkt es faszinieren. Sprachlos kann man sagen sass ich vor dem Fernseher und habe zugesehen wie die Bilder in meinem Kopf wirklich wurden.
Diese "Verfilmung" ist die Beste die ich bisher gesehen habe. Alle Schauspieler sind Perfekt, alle Leistung höheren Standarts denn TV Niveau.

Sowohl das Buch als auch die Serie haben sich einen Platz in meinem Heim gesichert.