Rezension

Verfehlt: Straße der Geschichtenerzähler

Die Straße der Geschichtenerzähler - Kamila Shamsie

Die Straße der Geschichtenerzähler
von Kamila Shamsie

Bewertet mit 2 Sternen

Wurde beworben mit: Ein fesselnder Roman über Liebe und Verrat, über Unterdrückung und das Streben nach Freiheit. Voll sinnlicher Details – die blühenden Gärten Peschawars, der Geruch nach Tabak, Erde und Feigen – ist »Die Straße der Geschichtenerzähler« ein Stück erfahrbare Geschichte, ein leidenschaftlicher, dringlicher Roman. Leider kam das bei mir so nicht an.

Die im Vordergrund stehende, vor rund einhundert Jahren beginnende Geschichte der jungen Rose interessierte mich zwar eigentlich sehr, vor allem aber der im Hintergrund stehende, in der letzten Zeit ja häufiger in der Tagespresse erwähnte, von der Türkei an den Armeniern begangene Genozid. Aber ich kam irgendwie trotzdem nicht so recht hinein in das Geschehen.  Ein Personenverzeichnis, gerade in Anbetracht der fremdartigen Namen, wäre hilfreich gewesen, eine Karte, welche eine ungefähre Einschätzung ermöglicht hätte, wo die Protagonistin sich gerade befindet, ebenfalls. Vor allem aber fühlte ich mich in meinem Lesefluss dadurch gestört, dass auch in diesem Buch - wie in der letzten Zeit bedauerlicherweise zunehmend häufiger - darauf verzichtet wurde, den Beginn und das Ende der wörtlichen Rede durch Anführungszeichen kenntlich zu machen. So las ich ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch quer und versuchte, wenigstens mitzubekommen, "wer mit wem wann wie warum wohin ins Abendrot ritt". Achja, in dem Zusammenhang sei das schöne Cover lobend erwähnt.