Rezension

Vergesst eure Realität und begebt euch in eine warme (Panther)Sommernacht!

Panthersommernächte - Bettina Belitz

Panthersommernächte
von Bettina Belitz

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

„Unter Ninas Bett liegt ein schwarzer Panther. Eine lebendige, wilde Raubkatze, die urplötzlich in der Kleinstadt aufgetaucht ist und die Bürger in Angst und Schrecken versetzt. Während draußen schon der Schützenverein zur Jagd auf „die Bestie“ bläst, ist es Nina gelungen, Kontakt zu dem Tier aufzunehmen. Sie spürt den geheimnisvollen Zauber des Panthers, der sich sogar von ihr berühren lässt. Aber ein Panther ist kein Schmusekätzchen. Er braucht Freiheit und vor allem täglich jede Menge frisches Futter. Hilfe bekommt Nina von ihrem Klassenkameraden Lionel. Ausgerechnet, denn Lionels Vater ist der Anführer der Panther-Jagdgesellschaft.“

 

Gestaltung

Dieses Cover ist meiner Meinung nach eins der Schönsten von allen bisher erschienen Belitz-Büchern. Es wirkt sehr mysteriös und passt so gut zur Geschichte. Mir gefällt aber vor allem das Farbspiel sehr gut, da die Farben super aufeinander abgestimmt sind und auch die Farben des Titels sich harmonisch in das Bild eingliedern. Ein rundum gelungenes Cover!

 

Meine Meinung

In „Panthersommernächte“ verbindet Bettina Belitz erneut einen Hauch Fantasy und Mystik mit unserer realen Welt. Dieses Mal ist es ein Panther, der uns in einer deutschen Kleinstadt begegnet. Dabei hat Frau Belitz es wirklich geschaft, dass ich das Gefühl hatte, ein realer Panther würde durch die Straßen wandern. Sie hat die realen Aspekte so gekonnt mit ein bisschen Fiktion verwoben, dass ich wirklich daran geglaubt habe, ein wildes Tier würde auch bei mir durch die Stadt streifen. Hut ab dafür, dass die Autorin es geschafft hat, diese Verbindung so real und echt wirken zu lassen!

 

Glaubwürdig erschien mir zwar die Anwesenheit des Panthers, doch seine Beziehung zu Nina erschien mir ein wenig wundersam. In Ninas Anwesenheit war das wilde Tier sehr zahm und wirkte auf mich eher wie eine Hauskatze. Natürlich verstehe ich, warum dies so ist. Ich weiß auch, dass sich hier ebenso die Fantasyelemente sowie die Fiktion widerspiegeln, aber ein wenig mehr Wildheit des Panthers im Zusammensein mit Nina hätte ich mir schon gewünscht. Ein klein wenig mehr Bedrohung und Natürlichkeit des Panthers, während er bei Nina ist, hätte die Beziehung für mich noch leidenschaftlicher wirken lassen. So war der Panther eher eine kleine Schmusekatze.

 

Protagonistin Nina ist zunächst die Einzige in der kleinen Stadt Bornhausen, die sich auf die Seite des Panthers schlägt und ihn schützen möchte. Ihr entgegen steht der örtliche Schützenverein, der das Tier als Gefahr einstuft und töten möchte. Um den Panther zu schützen und vor dem Tod zu bewahren, braucht Nina Hilfe. Diese erhält sie ausgerechnet vom Sohn des Vorsitzenden des Jagdvereins, Lionel. Schaffen die beiden es, das wilde Tier zu beschützen? Oder werden die Jäger den Panther am Ende doch töten?

 

Die Figuren wirkten auf mich sehr authentisch, auch wenn ich zu Beginn den Eindruck hatte, dass Nina ein klein wenig zu perfekt ist. Nina ist eine gute Schülerin, engagiert, arbeitet in der Schülerzeitung und läuft in ihrer Freizeit professionell Eis. Sympathischer wurde sie mir, als ich entdeckte, dass unter der Oberfläche viel mehr steckt. Aufgrund eines Fehlers, den sie macht, erkennt Nina nämlich, dass sie eigentlich keine richtigen Freunde hat. Sie zieht sich zurück und das hat sie mir gleich viel menschlicher erscheinen lassen. Sie verhält sich im Handlungsverlauf immer authentischer, wodurch sie mir dann auch sympathischer wurde.

 

Lionel begegnet Nina zunächst mit Misstrauen, doch schon bald beginnt sich zwischen beiden Figuren eine zarte Freundschaft zu spinnen, die schließlich auch in eine seichte Liebesgeschichte übergeht. Dass hier nichts überstürzt wurde und die beiden Figuren sich nicht auf Anhieb ineinander verliebt haben, gefiel mir sehr gut. Das Tempo, in der sich die Beziehung zwischen den Figuren entwickelt hat, war genau richtig und hat mir beim Lesen große Freude bereitet.

 

Auch in sprachlicher Hinsicht war „Panthersommernächte“ sehr harmonisch zu lesen. Die Atmosphäre trat aus den Seiten heraus und hat mich ergriffen. Bettina Belitz schreibt sehr angenehm, da sie die Gedanken von Nina, die aus der Ich-Perspektive die Geschichte erzählt, gut einfangen kann. Sie schafft es, den Zauber der Geschichte auf den Leser zu übertragen. Auch gab es ein paar amüsante Stellen, die mich zum Grinsen gebracht haben.

 

Fazit

Mit „Panthersommernächte“ ist ein weiteres Jugendbuch aus der Feder von Bettina Belitz entstanden, das unsere Realität mit glaubwürdiger Fiktion vermischt und die Grenzen verschwimmen lässt. Man kann durch den angenehmen Schreibstill toll in die Geschichte und die Gedanken der Figuren eintauchen. Manchmal habe ich mich dabei erwischt, wie ich selber glaubte, ein Panther würde durch die Straßen meiner Stadt streifen. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass der Panther sich bei Nina nicht wie ein Schmusekater verhalten würde, sondern auch hier seine Wildheit ein wenig durchkommen würde.  

4 von 5 Sternen!

 

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