Rezension

Verliebt in einen Auftragskiller

Wie weit du auch gehst ...
von Alexandra Stefanie Höll

Wenn du herausfindest, dass die Liebe deines Lebens ein Killer ist, würdest du ihm vertrauen? Für Constanze von Richtstetten ist es nicht gerade leicht, mit einem brutalen Waffenhändler verheiratet zu sein. Vor allem dann nicht, als die junge Frau ihren Mann nach einer erneuten Misshandlung anzeigt und in die Anonymität des Zeugenschutzprogramms abtaucht. Drei Jahre später begegnet ihr der attraktive und überaus charmante Daniel Lander. Obwohl Constanze alles daransetzt, ihn nicht zu nahe an sich heranzulassen, verliebt sie sich in ihn. Endlich glaubt sie, ihre furchtbare Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Da findet sie heraus, dass ihr Exmann einen Killer auf sie angesetzt hat. Und der ist ihr bereits näher, als sie ahnt ...

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich mit meinen Lobeshymnen anfangen soll. Das Buch hat sich zu einem wahren Highlight entwickelt. Es ist sehr spannend, verspielt romantisch, actiongeladen und wartet mit interessanten Charakteren auf.
Der Debütroman von Alexandra Stefanie Höll hat es in sich. Sie hat eine eigene Sprache, in der die Geschichte schwungvoll und niemals langweilig erzählt wird. Auf ca. 470 Seiten verteilen sich die die Schicksale der beiden Hauptfiguren wie flüssiges Feuer. Zum einen ist da Constanze, desillusioniert, und doch kämpferisch, die es bei ihrem brutalen Mann, der in illegale Geschäfte verwickelt ist, nicht mehr aushält. Sie wird geschlagen und misshandelt, hat Angst um ihren kleinen Sohn Eliah. Zum anderen tritt Silas Valek, ein Mann wie ein Traum, auf der Bildfläche auf. Anders kann ich es nicht beschreiben. Er ist groß, dunkelhaarig, hat Huskyaugen, und ist als der Magier bekannt - ein Auftragskiller, dem noch niemand entkommen ist. Gerade er wird auf Contanze angesetzt, als diese ihren schmierigen Ex-Mann verlassen und verpfiffen hat. Sie wähnt sich einige Zeit sicher in einem Zeugenschutzprogramm, doch weit gefehlt, denn der Magier zaubert alles und jeden hervor...
Das Buch fängt mit wirklich schlimmen Eheszenen an, die jeder Frau erspart bleiben sollten. Man leider mit Constanze mit und wünscht ihr, dass sie endlich den Mut und die Kraft findet, aus dieser Hölle auszubrechen. Als dann wenig später Silas in Constanzes Leben auftaucht, ist nichts mehr, wie es war. Mir hat der Ideenreichtum, diese Ausgeglichenheit, überhaupt das ganze Wesen von Silas sehr gefallen, ein wahrhaft interessanter Mann, der ständig auf der Hut war, alles zu wissen schien, nur nicht, dass ihn die Liebe überraschen kann.
Besonders gelungen empfand ich die Perspektivwechsel zwischen den beiden. So konnte man richtig dabei sein, spüren, was sie fühlten, wie verzweifelt oder auch glücklich sie waren.
Man merkt schon, dass mir das Buch unheimlich gut gefallen hat. Es war ein gelungener Mix aus Romantik und Action, gespickt mit einigen Überraschungen und überzeugenden Charakteren. Aber noch etwas hat die Geschichte vermittelt, nämlich, dass man als Frau durchaus Auswege suchen sollte, sind diese auch noch so verworren.

Eine absolute Empfehlung in dem Genre.