Rezension

Verliert zunehmend an Reiz

Die Rosen von Fleury -

Die Rosen von Fleury
von Jean Rémy

Bewertet mit 3 Sternen

Der Start ins Buch war ganz gut. Nur leider ließ meine Begeisterung danach stetig nach.

Der Start ins Buch war ganz gut. Nur leider ließ meine Begeisterung danach stetig nach.

Es fing ganz nett an. Die Ankunft in Fleury verströmt den Urlaubsflair, die Leichtigkeit und die Erwartung auf eine launige Geschichte, wie man es von Büchern dieses Genres kennt. Die Charaktere entpuppten sich als klischeehaft, aber auch das verzieh man in Hinblick auf das Genre. Die Dialoge waren etwas ungelenk und unglaubhaft, aber die Erzählstil gefiel mir über die meiste Zeit sehr gut. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die anfängliche, bildhafte Beschreibung des Périgords.

Zwar gut geschrieben, ist es gleichzeitig aber auch ein Beispiel für eines meiner Probleme mit dem Buch: seine ausschweifende Art. Immer wieder verliert sich die Erzählung in Beschreibungen, Randthemen und Nebenschauplätze. Liebesdramen, Zickenkrieg, Erbschaftstreit, Familiengeschichte, Werbung für Frankreich, kulinarische Exkurse und Lehrstunden über Kultur – das alles musste scheinbar in dieses Buch rein und hat in seiner Wucht, das Buch mehr gehemmt, als bereichert. Das was mich bei der Geschichte an der Stange gehalten hätte, geht so im Laufe des Buchs zunehmend unter und wird aus meiner Sicht dann auch noch unnatürlich überdreht. In Summe war mir alles zu künstlich aufgebläht und konstruiert.

Meine anfängliche Zugewandtheit zum Buch verschwand so mehr und mehr. Etwas Reduktion hätte der Geschichte gut getan und nicht so an meiner Geduld und meinem Elan gezerrt. Bis zum Schluss konnte ich mich nicht wirklich mit der Geschichte aussöhnen. In einem gewissen Rahmen mag das Genre das Ende entschuldigen, doch ich habe auch schon bei vielen Romanen dieser Art bessere Abschlüsse der Handlung erlebt.

So sage ich am Ende nun: Die Erzählung war nett, die Sprecherin hat ihre Sache gut gemacht, aber ich hätte rückblickend auf dieses Lesevergnügen auch verzichten können.