Rezension

Verschiedene Arten von Schnee

Weihnachtsfabel - Lenny Löwenstern

Weihnachtsfabel
von Lenny Löwenstern

Eine feinsinnige Weihnachtsgeschichte voll skurillem Humor und viel Herz.

Weihnachten soll ja bekanntlich alles verändern. Die Herzen der Menschen, der Kinder und sogar der Vermieter, sollen angeblich ja auch Menschen sein.

Da gibt es diesen ganz speziellen kauzigen Vermieter Hieronymus Schollenbein, der mit seiner Frau Mira und seinem Sohn Frank in einer großen Wohnung lebt. Die Wohnung ist am 1. Advent alles andere als weihnachtlich dekoriert, denn Hieronymus ist das, was man einen Weihnachtshasser nennt. Er hat in der ganzen Wohnung etliche beleuchtete Vitrinen mit hunderten von Schneekugeln aufgebaut und dekoriert, denn Schneekugeln gehört seine ganze Liebe, dann kommt lange nichts, dann irgendwann seine Familie und dann seine Mieter in seinen Mietshäusern, wobei er die nicht liebt, denn die machen ja nur Ärger, einfach nur weil sie eben in seinen Häusern wohnen.

Doch da geschieht es. Nach einem unerquicklichen Besuch des Vermieters Hieronymus bei seinen Mietern, die anonym in einem großen Mehrfamilienhaus nebeneinander und übereinander leben, findet er in einer braunen Papiertüte "sie", die Schneekönigin, eine sehr alte und sehr wertvolle Schneekugel. Diese geheimnisvolle Schneekugel stellt ab sofort nicht nur das Leben von Hieronymus auf den Kopf und er fragt erstmal seine Mieter ob sie "etwas" zufällig verloren hätten.....Hieronymus kann nicht ahnen, dass für diese Überraschung und für alles andere, was der Leser noch in dieser Geschichte erleben darf, das Büro Stern in irgendeinem Hinterhof zuständig ist. Korbinian und seine Mitarbeiterin Jule nehmen nämlich Wünsche zu Weihnachten entgegen und das bringt doch ganz schon viele Überraschungen in das Leben von Vermietern, Mietern, betrügerischen Professoren, Einbrechern alter Schule, stadtbekannte Kriminelle, junge einsame Gärtner und alte verwitwete Geschäftsinhaber.

Was es mit der Geschichte der Schneekugel auf sich hat, wie sich Weihnachtshasser verwandeln können und ob das Weihnachtsfest gerettet werden kann, ja, das darf der Leser gerne selbst erkunden und vielleicht mal bei einem Spaziergang durch die Stadt auf Briefkästen achten, die nur einen Stern haben.....

Mich hat diese feinsinnige Weihnachtsgeschichte voll Verschrobenheit, skurillem Humor und Herz einfach nur begeisert und jeder, der Weihnachten liebt, kommt auf seine Kosten.