Rezension

Verstecken kannst du dich nicht

Kathrinatag - Daniela Alge

Kathrinatag
von Daniela Alge

Bewertet mit 5 Sternen

Kathrinatag

Daniela Alge

Einem alten Brauch zufolge wird in einigen Dörfern im Bregenzerwald Ende November der "Kathrinatag" gefeiert. So findet auch in dem Ort Au nach einem Festgottesdienst buntes Markttreiben mit Musik und viel Glühmost statt. So wie jedes Jahr. Ein reges Treiben. Das ganze Dorf ist auf den Beinen. Die 17-jährige Schülerin Judith feiert mit Freunden. Am darauffolgenden Morgen liegt sie schwer verletzt am Straßenrand.

Der Kripo-Beamte Waldinger muss in seinem Heimatdorf ermitteln, und dort sind sich alle einig: Der Täter war keiner von uns, das muss ein Auswärtiger gewesen sein.

Mann kann sich ja auch schwer vorstellen dass ein Nachbar der Täter ist.

Waldinger ist so, wie man sich einen Kripo-Beamten in ländlichen Gegenden vorstellt. Ruhig, besonnen und gemütlich.  Aber nicht dumm, sondern immer auf der Hut. Er kennt so manches kleines Geheimnis. Und weiß manches scheint nur so zu sein.

Doch der Unfall mit Fahrerflucht geht ihm an die Nieren und er versucht alles, um den Täter zu finden. Dabei vergisst er nie das menschliche und geht auf die oft etwas eigenwilligen Charaktere seiner Dorfgemeinschaft ein. Er nimmt sie so, wie sie sind.

Mir hat dieser erste Krimi von Daniela Alge sehr gut gefallen. Ohne viel Blutvergießen war er spannungsreich und wirkte authentisch. Die Dialoge, die teilweise in Dialekt geschrieben waren, taten ihr übriges, das ich mich richtig in das Dorf hineinversetzt fühlte. Man hatte das Gefühl beim lesen, man ist mitten drin. Und der Täter steht vielleicht neben einem. Die Ermittlungen waren logisch und nachvollziehbar und klar.

Für mich ein gelungenes Debüt. Würde mich freuen, noch mehr von Waldinger und seinen Dorfbewohnern zu lesen. Hoffe auf eine Fortsetzung.

Vielen Dank an Daniela Alge für das Leseexemplar. Und an den Verlag Federfrei.