Rezension

Verstörend

Darwyne -

Darwyne
von Colin Niel

Bewertet mit 4 Sternen

Der zehnjährige Darwyne wohnt mit seiner Mutter Yolanda im verborgenen Slum Bois Sec in Französisch-Guayana. Der Junge ist körperlich beeinträchtigt, sein Leben geprägt von Armut und Isolation. Er kämpft um Yolandas Anerkennung, und sie zeigt sich nach außen hin in der Rolle der liebevollen Mutter. Es ist die Sozialarbeiterin Mathurine, die Darwynes besondere Verbindung zur Natur erkennt und das Wissen, das er sich um das Leben im Dschungel angeeignet hat. Sie ist fest entschlossen, das Leben des Jungen zu verbessern.

Darwynes Geschichte über das Überleben im Slum ist nicht einfach zu lesen, ist er doch überall als Außenseiter verschrien. Selbst seine Familie kann ihn nicht wirklich so annehmen, wie er ist, sondern sieht ein Monster in ihm. Kann ein Kind in einer solchen Atmosphäre überhaupt gesund aufwachsen? Mit der Sozialarbeiterin Mathurine taucht der Leser tief ein in die Geheimnisse des Lebens im Slum wie auch im Dschungel. Dabei ergeben sich einige überraschende Wendungen, die ich nicht voraussehen konnte. Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum das Buch als Thriller beworben wird, es scheint mir viel eher eine Milieustudie zu sein.

Das Buch ist immer wieder eine verstörende Lektüre, dennoch ist es äußerst lesenswert. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.