Rezension

Verwirrte Gedanken

Seelengrab -

Seelengrab
von Nadine Buranaseda

Bewertet mit 4 Sternen

Polizeihauptkommissar Lutz Hirschfeld ist zurück in seiner Heimatstadt Bonn, um näher bei seinem Vater zu sein. Es ist jetzt nicht das was er sich vorgestellt hat, aber er fühlt sich verantwortlich. An seinem ersten Tag wird er sofort in einen Fall eingebunden. Eine junge Frau wird tot am Rheinufer aufgefunden. Am Tatort trifft er sein neues Team mit KHK Peter Kirchhoff. Die beiden raufen sich bei ihrem ersten Fall sehr gut zusammen. Allerdings belasten die Besuche bei seinem Vater Hirschfeld sehr stark psychisch und seine Schwester ist gerade in New York und momentan keine große Hilfe. Der Fall ist für die Polizei sehr mysteriös, da es keinen Ansatzpunkt gibt hinsichtlich des Motivs und des Täters gibt. Doch Hirschfeld geht seinen Instinkten nach und findet bei nächtlichen Recherchen eine weitere Vermisste, die auch einige Zeit später am Rheinufer gefunden wird. Ist das der Auftakt einer Serie oder in welche Richtung muss die Kripo in Bonn recherchieren?

Der hier vorliegende Krimi Seelengrab von Nadine Buranaseda ist eine interessante Geschichte über die verwirrten Gedanken einer Person, die in der Gegenwart lebt, aber die Vergangenheit immer mit sich trägt. Das wird auch immer wieder in den Einschüben in die eigentlich Handlung deutlich, wenn sich die Gedanken des Täters in erzählten Erlebnissen und Gefühlen widerspiegeln. Das gibt dem ganzen Krimi einen besonderen Touch. Die Hauptperson Lutz Hirschfeld, ein durchaus mit viel Lorbeeren behafteter KHK, wechselt aus Berlin zurück in seine Heimat Bonn. Das ist nicht ganz einfach für ihn, da er seinen Vater in einem Pflegeheim besuchen möchte, aber ihrer beider Verhältnisschlecht ist. Dieser Background ist wichtig für sein Verhältnis zu seinen neuen Partner KHK Kirchhoff, da sie sich in dieser schwierigen Situation annähern müssen. Die Autorin geht hierbei allerdings sehr feinfühlig mit diesen beiden Figuren um. Der Fall ist total myswteriös und lässt die ermittelnden Beamten lange im Dunkeln tappen und es sind immer wieder Eingebungen, die Hirschfeld auf die richtige Spur führen. Das tut natürlich dem Spannungsbogen gut, der sich bis zum Schluss gut entwickelt. Die Auflösung ist auch dementsprechend überraschend, aber logisch und nachvollziehbar.

Ich habe mich von diesem Krimi gut unterhalten gefühlt, obwohl mir eine Konzentration auf den Fall, mit seinen durchaus vorstellbaren Verwicklungen, besser gefallen hätte. Die Person des Vaters, mit seiner Einstellung zu seinem Sohn und der vernichteten Polizeiakte, passt für mich irgendwie hier nicht ganz. Grundsätzlich ist das Buch aber schon lesenswert und deshalb auch fürmich empfehlenswert.