Rezension

viel Politik, weniger Spannung , aber interessant

Mauerriss - Dieter Bührig

Mauerriss
von Dieter Bührig

Bewertet mit 3.5 Sternen

mehr Politik als Krimi oder Liebesgeschichte, aber interessanter Einblick in "Wir sind das Volk" Widerstand und die Endphase der DDR

Der  Roman beginnt spektakulär 1979 mit einem Kunstraub in der DDR, wertvolle Gemälde werden als "Auftragsraub" der Regierung gestohlen. Dann geht es 10 Jahre später weiter,ider Endphase der DDR. Durch eine Panne vor 10 Jahren sind die damals geraubten Gemälde auf einer kleinen Insel in derNähe von Wismar versteckt.DerLeser erfährt schnell, dass sie zur Devisenbeschaffung verplant waren und bekommt auch durch die "kalte Enteignung" der Antiquitätensammlung des Leuchtturmwärters einen Einblick in die damaligen Methoden . Gleichzeitig formiert sich Widerstand, in Wismar kommt es zu friedlichen Protesten, Pfarrer Laurentius, der Inselpfarrer, organisiert auch friedliche Proteste in seiner Kirche. Dort singt auch Dorisa, das Findelkind des Fährmanns. Zwischen Dorisa unddem angehenden Schriftsteller Christian, der noch mit Beate, Malerin und Tochter eines Zeitungsverlegers, verlobt ist entsteht eine Liebesbeziehung.. Zwischen der Suche nach den Gemälden, die auch zu brutalen Zwischenfällen führt, der Dreiecksbeziehung zwischen Christian, Beate und Dorisa und Einblicken in die damaligen Praktiken werden immer wieder Einblicke in die Entwicklung des Widerstandes ("Wir sind das Volk") gegeben, so dass eine lebendige Geschichte derletzten Monate der DDR entsteht. Der Roman endet auch folgerichtig mit der Öffnung der Grenzen.
Wer politisch , besonders an der Endphase der DDR interessiert ist,eingebettet in eine nette Rahmenhandlung, für den ist der Roman unbedingt empfehlenswert, für denjenigen, der unbedingt einen spannenden Krimi oder sehr viel Romantik erwartet  vielleicht nicht ganz so.