Rezension

Von Träumen und Geistern

Wettlauf in der Nacht - Thomas Taylor

Wettlauf in der Nacht
von Thomas Taylor

Klappentext:
Eddie, Adam und David leben in verschiedenen Jahrzehnten. Trotzdem laufen sie sich immer wieder über den Weg. Denn die Jugendlichen verbindet eine seltene Gabe. Während sie schlafen, können sie alle Grenzen überwinden und durch Raum und Zeit reisen. Dabei verfolgt jeder sein ganz eigenes Ziel. Eddie will alles über das Traumwandeln herausfinden. Adam versucht mit allen Mitteln den Lauf der Geschichte zu verändern. Und David muss seine Familie retten, bevor sie ausgelöscht wird.

Der Autor:
Thomas Taylor wurde in Norwich geboren und wuchs an der Küste von Wales auf. Nach seinem Studium an der Kunstakademie illustrierte er zunächst Bücher, u.a. das englische Cover zu J. K. Rowlings "Harry Potter und der Stein der Weisen".
"Wettlauf in der Nacht" ist sein erster Roman.

Meine Meinung:

Die drei Regeln des Traumwandler-Kodex:

1. Zeig dich, aber fall nicht auf.
2. Sprich, aber verrate nichts.
3. Hinterlass keine Spuren.

David reist in seinen Träumen regelmäßig zu Eddie, einem schüchternen Jungen, der stets in sein Heft zeichnet und schreibt. Warum träumt er immer von ihm? Was hat das zu bedeuten? Als dann Eddies Haus brennt und er ihm an den Kopf wirft, dass David ihn umbringen will, versteht der die Welt nicht mehr. Doch damit nicht genug, denn dubiose Leute sind hinter David her und entführen ihn sogar. Sie erzählen ihm unglaubliche Dinge, weil sie seine Hilfe brauchen. Was ist Traum und Wirklichkeit? Kann David das Schlimmste abwenden?

Mir hat der Roman richtig gut gefallen. Das lag nicht nur an der Story, sondern auch an der Idee, über Träume reisen zu können und somit die Vergangenheit umzuwandeln, was natürlich auch einen Umsturz in der Gegenwart bzw. Zukunft bedeuten kann. Man könnte mit eigenen Augen sehen, was in der Weltgeschichte geschehen ist, man könnte so viel tun, was man aber abwägen sollte, denn selbst kleine Dinge, die man beeinflusst, können weitreichende Folgen haben.

David kam unerschrocken daher, wusste sich zu wehren, war schon zu Beginn ein kleiner Held, der sich durch nichts und niemanden aufhalten ließ.
Dagegen war Eddie das komplette Gegenteil. Ruhig, auf der Suche nach Wissen, das noch sehr wichtig für die Menschheit wird.
Auch die Nebenfiguren, der sympathische Professor Feldrake, Petra und Dishita, um nur einige zu nennen, waren lebhaft gezeichnet.

Die Zeitsprünge zwischen Gegenwart und dem London zu Zeiten des 2. Weltkrieges verwoben sich immer mehr, was zur anhaltenden Spannung beitrug. Das Finale war mit viel Action gewürzt, nur das Ende war etwas schnell abgehandelt, was der Geschichte aber keinen Abbruch tat.

Ein Mystery-Roman, der durchaus weitere Teile nach sich ziehen könnte.
4 Sterne.