Rezension

War mir zu deprimierend

Geigenzauber - Maja Ilisch

Geigenzauber
von Maja Ilisch

Selten habe ich eine Geschichte gelesen, die mich selbst so heruntergezogen hat, mit dieser Düsternis zwischen den Worten, hat sich die Grundgeschichte zu sehr in den Hintergrund gespielt, dass das Lesevergnügen gänzlich auf der Strecke blieb.

„Geigenzauber“ ist im Impress Verlag von Carlsen am 5.September 2013 erschienen.
Maja Ilisch hat diese 295 Seiten geschrieben und nun in einer E-Book Version herausgebracht.
Ich danke dem Verlag für die Rezensionsdatei!

Mia hat nicht viele Freunde, gerade bei Carolin dachte sie, dass sie nun doch beste Freundinnen werden könnten.
Aber welche beste Freundin bittet denn schon einen, immer wieder aufs Neue, die Straßenseite zu wechseln und das nur, weil sie mit einem Jungen flirten will.
Getragen von dieser schlimmen Erkenntnis richtet sich ihr Weg einer liebevollen Melodie entgegen.
Ein Straßenmusikant mit Geige steht mitten in der Einkaufmeile, alle gehen vorbei und lauschen nicht diesen liebevollen Klängen.
Nur Mia lässt die Musik des heruntergekommenen Jungen nicht los, ein fantasievolles Abenteuer beginnt …

Ich möchte gleich zu dem Punkt kommen, dass mich diese Geschichte nicht von sich überzeugen konnte.
Der Klappentext zum Buch und das schöne Cover waren es, die mich davon überzeugt haben dieses Buch zu lesen.
Nur leider ist eine gute Verpackung und eine tolle Zusammenfassung nicht alles, was ein Buch ausmacht und so begann ich schon auf den ersten Seiten zu zweifeln, warum die Autorin so viel Düsternis in ihrer Handlung hat.
Mia ist eine sehr einsame Protagonistin, was nicht nur daran liegt, dass ihre so geschimpfte „Freundin“ ständig das gleiche Spiel mit ihr abzieht und sie vorscheucht, sobald sich der Auserwählte zeigt (scheinbar jede Woche ein Neuer).
Auch ist es die Familie, die so gut wie nie einen Alltag mit ihrer Tochter gestalten.

Ihr Vater ist nur geschäftlich unterwegs, und wenn man den Rest der Familie genau betrachtet, konnte ich als Leser mir schon denken warum.
Nicht nur die Mutter von Mia hat ein seelisches Leiden, auch Mias Schwester Luisa wurde nun in eine Klinik eingewiesen.
Nun müsste man denken Mia hat auch seelische Probleme, da denke ich aber ehr. dass es am gesamten Umfeld liegt, dass sie scheinbar normal ist.
Als Branwell, der heruntergekommene Geigenspieler, die Handlung betritt, ist Mia so fasziniert von ihm, dass sie sich gleich in der Schule selbst ins Aus manövriert.
Eine Mitschülerin hat sie mit diesem Bettler gesehen, was Mia nun gleich ein reines Spießrutenlaufen in der Klasse einbringt.
Branwell erklärt sich schnell als geheimnisvoller Typ, der seine Geige nicht aus den Augen lässt und Mia nur noch Neugieriger macht.

Die Gedanken der Protagonisten sind so teilweise so dunkel, dass sie mir förmlich leidtat, vor allem da ich daran denken musste, dass diesem Buch einer Autorin hinter steht und ich natürlich mein Lesen denke: Welche Erfahrungen sie mit ihrer Geschichte verarbeiten möchte.
Selten habe ich eine Geschichte gelesen, die mich selbst so heruntergezogen hat, mit dieser Düsternis zwischen den Worten, hat sich die Grundgeschichte zu sehr in den Hintergrund gespielt, dass das Lesevergnügen gänzlich auf der Strecke blieb.
Maja Ilisch hat zwar einen guten Schreibstil, der erklärend ist, aber zu wenig ins Detail geht und auch den Fokus mehr auf die Protagonistin legt, als auf die Welt um sie herum.

Deswegen habe ich mich entschieden diesem Buch nur eine ungenügende Bewertung zukommen zu lassen und hoffe, dass ihr nächstes Buch mich besser ansprechen wird.
 

Rezension auf dem Blog: http://dieseitenfluesterer-unserbuchblog.blogspot.de/2013/10/geigenzaube...