Rezension

Was für ein tolles Buch

Im Nordwind -

Im Nordwind
von Miriam Georg

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem ersten Teil der Dilogie führt Miriam Georg den Leser nach Hamburg in das Jahr 1913. Hier lebt auf der Uhlenhorst im Arbeiterviertel Alice mit ihrer 5jährigen Tochter Rosa und ihrem gewalttätigen und trunksüchtigen Ehemann Henk unter ärmsten Bedingungen. Als Alice um ihr Leben fürchten muss beschließt sie, diese Ehe zu beenden. Sie begibt sich in die Sozialsprechstunde des Rechtswaltes John Reeven, der mittellose Hamburger Bürger berät. Obwohl Alices Forderung nach Ehescheidung aussichtslos erscheint, beschließt John Reeven, ihr zur Seite zu stehen.

Die Autorin schreibt mit diesem ersten Teil einen fesselnden und gefühlvollen Roman und erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Rechtlosigkeit der Frauen hat sie gekonnt und nachvollziehbar in Szene gesetzt. Mehr als einmal machten mich die Ereignisse fassungslos. Die einzelnen Charaktere sind lebensecht und detailliert dargestellt und so war es mir möglich, die Gefühle mit ihnen zu teilen. Die Handlung ist voller Dramatik, emotional, reich an Wendungen und doch an keiner Stelle kitschig oder unglaubwürdig. Dadurch fiel es mir jedes Mal sehr schwer, das Buch, wenn auch nur kurz, aus der Hand zu legen, denn ich musste ja unbedingt wissen, wie es weitergeht. Jetzt fiebere ich ungeduldig der Fortsetzung entgegen, die im Oktober 2024 erscheinen soll. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.