Rezension

Was geschah in der Nacht des Luciafestes?

Winterfeuernacht - Anders De La Motte

Winterfeuernacht
von Anders de la Motte

Bewertet mit 4.5 Sternen

Winterfeuernacht ist schon der dritte Roman, den ich von diesem Autor lese und er hat mir auch wieder gut gefallen. Anders de la Motte versteht es, seine Leser in den Bann zu ziehen. Obwohl streckenweise nicht allzu viel passiert, habe ich mich nie gelangweilt.

Eine junge Frau, Laura, erbt von ihrer verstorbenen Tante ein ziemlich heruntergekommenes Feriendorf. Als Kind und Teenager hatte Laura jede Ferien dort verbracht und sich wohlgefühlt. Ihre beste Freundin Iben wohnte dort und auch Jack, ein Findelkind, das ihre Tante aufgenommen hatte. Doch in einem Jahr geschieht ein schreckliches Unglück, ein Brand in der Lucianacht, bei der Iben ums Leben kommt. Von dem Tag an fährt Laura nie wieder zu ihrer Tante und hört auch nichts von ihr, die Verbindung ist vollkommen abgebrochen. Als Laura erfährt, dass sie das Feriendorf geerbt hat, beschließt sie, hinzufahren. Einerseits will sie sehen, in welchem Zustand sich Gärdnäset befindet, andererseits hofft sie, dass ihre Jugendliebe Jack möglicherweise zur Beerdigung der Tante auftaucht.

Eigentlich will Laura die Ferienanlage nur verkaufen und dann so schnell wie möglich wieder in ihr Leben nach Stockholm zurückkehren, doch dann holt die Vergangenheit sie ein und sie will unbedingt herausfinden, was eigentlich damals bei dem Brand genau geschah...

Das Buch ist wirklich sehr spannend, was mir aber dann gegen Schluss ein bisschen den Lesegenuss verdorben hat, war, dass manche Begebenheiten einfach total an den Haaren herbeigezogen sind. Vor allem die Geschehnisse rund um den Brand. Selbst wenn dies alles schon dreißig Jahre zurückliegt, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Polizei damals so geschlampt haben soll.

Trotzdem hat mir die Lektüre vor allem auch wegen der immer wieder überraschenden Wendungen insgesamt gut gefallen und ich vergeben 4,5 von 5 Sternen.